Markus

Meine Top 10 Alben

Die Tage gab es bei Facebook diese Aktion, wo man die 10 Musikalben die auflisten sollte, die man am besten findet oder die einen am meisten beeinflusst haben.
Ich bin zwar nicht aufgefordert worden, dies auch zu tun, aber die Frage als solches hat mich doch nicht losgelassen:

Was sind die Alben die mich am meisten beeinflusst haben und warum war das so?
Und wenn man erst mal beginnt in seiner musikalischen Vergangenheit zu kramen, wird diese scheinbar einfache Frage doch recht schnell schwieriger…

Also habe ich mal musikalische Ahnenforschung betrieben und versucht aufzuschreiben, welche Platten mich am meisten beeinflusst haben.
Erste schnelle Erkenntnis: Meine Lieblingsalben waren NICHT dabei. Vielmehr bin ich über andere Platten in die Richtungen geschubst worden, in der ich dann meine Lieblingsalben fand.

Also hier mal ein Versuch eine Top 10 aufzuschreiben. (ohne zeitliche oder wertende Reihenfolge)

Bob Dylan: Blond on Blond
Mein Einstieg in die “ernsthafte” Musik. Alle fanden Dylan wegen seiner Stimme grausam, ich fand Stimme, Musik und Text vom ersten Moment an faszinierend und das hält bis heute an.
Er war der Türöffner in den gesamten Bereich Singer-Songwriter und Folk für mich.
Über Dylan kam ich unter anderem zu Neil Young, dessen Musik mich nun schon mein ganzes Leben lang begleitet.
Blond on Blond höre ich heute noch gerne und halte es für einen Meilenstein der Musikgeschichte!

Bob Marley: Urprising
Wenn man so will meine erste ernsthafte Begegnung mit Reggae. Ich fand das Album damals (und heute noch) einfach rundum klasse. Bob Marley war der Türöffner in den Reggae, Ska, Danccehall bis hin zum Dub.
Über Ska bin ich dann gewissermaßen zum Punk gekommen, wobei ich immer nur wenig Punk gehört habe.
Reggae höre ich heute noch regelmäßig in all seinen Variationen, wobei es zumeist Root-Reggea oder Dub ist.

Sweet Smoke: Just a poke
Eine bewegte Zeit hat bewegte Musik. Dieses Album war recht bahnbrechend für mich, weil es das Tor in so einige Musikbereiche geöffnet hat. Psychodelische Musik höre ich heute noch gerne und in fast allen Variationen (Rock, Fusion, Jazz). Gewissermaßen hat dieses Album (neben anderen) dazu geführt, dass später ich offen für Jazz war. Ich habe es früher viel gehört, heute gar nicht mehr.

Unter anderem hat diese Platte die Tür weit aufgestoßen für meine große Liebe Pink Floyd, die bis heute anhält oder für die Doors, deren Musik ich ganz außerordentlich großartig und absolut einzigartig finde.

The Who: Live at Leeds
Mein erstes “echtes” Rockalbum. The Who habe ich rauf und runter gehört. The Who waren für mich der Einststieg in die Rockmusik, wo ich mich auch heute noch am wohlsten fühle. Ausgehend von The Who habe ich mich durch alle Bereiche der Rockmusik gehört. Somit vielleicht eines der wichtigsten Alben überhaupt für mich. The Who höre ich heute nur noch ganz selten. Rockmusik andauernd.

Can: Cannibalism
Von Sweet Smoke kommend war Can nur ein logischer Schritt weiter. Das war mit Abstand das psychodelischste, wildeste was ich je gehört hatte. Ob das nun noch Rock war oder Jazz oder einfach nur Akustischer Schrott, wie viele meinten, für mich war (ist) es phantastisch.
Durch das Einlassen auf diese Musik war ich viel später offen, mir auch die wilden Spielarten des Jazz anzuhören und zu lieben. Can hat das Gehör für die Feinheiten dieser musikalischen Spielarten geschärft.
Can höre ich heute auch noch. Allerdings eher selten. Ein der beste deutschen Bands aller Zeiten
für mich.

Frank Zappa: Tinseltown Rebellion

Zappa! Musikalisches Genie! Tinseltown Rebellion war meine erste Scheibe von Ihm. (Heute habe ich alle). Es hat mich fasziniert, wie wandlungsfähig Musik sein kann, wenn man sich nur darauf einlässt.
Zappa war insofern wichtig, weil man durch ihn lernen kann, sich auf alle musikalischen Experimente einzulassen.
Im Rückblick würde ich sagen, er war der eigentliche Türöffner zum Jazz. Von Zappa zum Jazz ist es eigentlich nur ein kleiner Schritt, denn oft ist Zappa’s Musik reiner Jazz. Zappa bleibt für mich unvergessen und unerreicht.

Eric Clapton: Slowhand
Mein Einstieg in den Blues! Von daher ein eminent wichtiges Album für mich. Der Blues ist so wie der Jazz ein eigenes musikalisches Universum, welches ich mit Clapton zu entdecken begann. Blues höre ich heute noch viel und ausgiebig in all seinen Variationen. Vom Blues Rock, zum Delta-Blues, über Memphis-Blues bis hin zum Rhythm and Blues.
Clapton selbst höre ich auch heute noch, aber eher die alten Sachen.
Blues allgemein ist aus meinen musikalischen Hörgewohnheiten auch heute nicht wegzudenken!

Herbert Von Karajan: Beethoven Sinfonien 5,6
Ich weiß gar nicht mehr, wie ich an die Platte gekommen bin, denn eigentlich hatte ich mit Klassik nichts zu tun.
Aber irgendwie hat mir das “ta ta ta taaa” am Anfang der Fünften bei voller Lautstärke imponiert und irgendwann auch der Rest.
Heute liebe ich Klassik in fast allen Spielformen von der Sinfonie bis zur Oper. Lediglich bei Operette und zeitgenössische Klassik muss ich passen. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden…

AC/DC: Highway to hell
Meine erste Begegnung mit Hard Rock und Liebe auf den ersten Blick, die bis heute hält! Und zwar sowohl die mit AC/DC, als auch die mit dem Hard Rock. Heute darf es dann auch schon ein wenig mehr knallen, aber ohne AC/DC hätte es sicherlich auch kein Metallica, Iron Maiden, Judas Priest, Rage Against the Machine etc. für mich gegeben. Heute mag ich Hard Rock bis Heavy Metal. Bei den noch härteren Gangarten wie Speed Metal etc. steige ich dann aus. AC/DC höre ich heute noch gerne und regelmäßig!

Mike Oldfield: Tubular Bells
Mike Oldfield und seine Musik mochte ich auf Anhieb und tue das heute noch. Für mich war Oldfield und seine Musik der Zugang zu elektronischer Musik. Nach Oldfield kam schnell Jean-Michel Jarre und Kraftwerk oder Tangerine Dream.
Elektro-Musik höre ich auch heute noch, aber eher selten. Wenn, dann tatsächlich am ehesten Mike Oldfield.

Nirvana: Nevermind
Es gibt Lieder, bei denen vergisst man nie, wann man sie das erste mal gehört hat. Smells like teen spirit ist für mich so in Lied. Nirvana hat mich von der ersten Sekunde an geflasht.
Dieses Album hat für mich die Rockmusik wiederbelebt. Rock war damals doch recht eingeschlafen und konventionell. Mit Nirvana kam der Rock in seiner (für mich) ursprünglichen Art zurück und hat auch bei mir dafür gesorgt, dass ich mehr in den Nischen nach geilen Rockbands gesucht habe und dann auch viele fand. Für mich ein epochales Album, welches lange über seine Zeit hinaus wirken wird.

Fehlfarben: Monarchie und Alltag
Mein erstes Album mit vernünftigen deutschen Texten. Deutsche Texte sind heute ja normal, aber zur damaligen Zeit doch eher selten. Zumindest wenn sie mit guter Musik einher kamen. Fehlfarben hat diese Tür für mich geöffnet und heute höre ich deutsche Musik von Rock bis hin zu Liedermachern wie Wader, Wecker, Hirsch und so weiter.
Fehlfarben selbst höre ich nicht mehr, aber das Album wirkt bis heute deutlich nach.

Eminem: The Eminem Show
Wenn es eine Musikrichtung gab, um die ich lange einen Bogen gemacht habe, dann war das Hip-Hop. Damit konnte ich schlicht nichts anfangen.
Eminem hat das geändert. Mir gefallen die Beats und auch die Texte sind lesenswert. Der Junge hat was zu sagen.
Durch Eminem kam ich zu phantastischen Bands wie Guru’s Jazzmatazz, LoopTroop oder Cee-Lo Green.
Eminem und Hip-Hop im allgemeinen höre ich heute noch gerne und regelmäßig. Eine unterschätze Musikrichtung mit vielen Spielarten, die es zu entdecken gilt.

Keith Jarrett: The Köln Concert
Wenn man so will: Meine erste “richtige reine” Jazzscheibe. Ich habe eine Weile gebraucht, aber letztlich ist Jazz in allen Spielformen eine große Leidenschaft geworden. Wie man so schön sag: Ich bin mir vor nix fies, wenn es um Jazz geht. Nirgends gibt es mehr zu entdecken, als im Jazz.
Heute höre ich alle Spielarten. Meine Liebsten Scheiben sind von E.S.T, Miles Davis, Keith Jarrett,Till Brönner, Chick Corea und und und….
Lässt man sich erst auf Jazz ein, hört man nie auf neues zu entdecken!

Aus den Top 10 sind schon 14 geworden und ich muss mich bremsen, denn einmal angefangen, macht diese musikalische Ahnenforschung extrem viel Spaß und man meint immer, dass noch dieses und jenes Album erwähnt werden müsste. (was sicherlich auch richtig ist)

Wirklich interessant, wie zu Beginn erwähnt, taucht keine meiner absoluten Lieblingsbands hier auf. Also weder: Bruce Springsteen, Neil Young, The Doors, Pink Floyd, Santana oder David Bowie.
Das hätte ich vorher so nicht gedacht, denn diese Künstler höre ich schon mein ganzes musikalisches leben lang. Aber sie waren wohl eher das Ergebnis einer Reise, als der Auslöser der Reise.

Na, wie dem auch sei: Auch wenn so eine Idee erst mal skurril anmutet, wenn Ihr auch Musikfreaks seid, begebt Euch mal auf diese Reise. Ich garantiere Spaß und viele Erinnerungen dabei!

Und: Sie geht immer noch weiter…

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