Zoomobjektive vs. Festbrennweiten


Hi zusammen!


Da dies hier mein erster Beitrag ist, halte ich Ihn einfach mal simpel und leicht verständlich sowieso!

Vor allem Neueinsteiger und Anfänger stehen vor der Frage: Welches Objektiv soll ich nehmen?
Setzt man sich vorab nicht mit der Materie auseinander, geht man davon aus "Je mehr desto besser".

Grundlegend muss es ja nicht falsch sein, denn jeder Fehler ist ein neuer Teil an Wissen.
Als ich vor ca. 2 Jahren auf einen besseren Body gewechselt bin und zuvor meine Objektive verkauft habe musste also was Neues her.



Was tun?

Man nimmt erst mal ein günstiges Objektiv mit einem großen Bereich. Bei mir waren es 18-200mm bei einer Blende von 3,5 im Weitwinkel- und 5,6 im Telebereich.
Auf den ersten Blick nicht so übel, auf dem zweiten kommt dann aber schon das ein oder andere Manko auf.

Für wen ist so was gut?


Für Leute die die flexibel sein wollen, Reisen oder die Fotografie wirklich als Spaß Hobby betreiben beziehungsweise damit einsteigen.
Um nicht all zu technisch zu werden bleibe ich mal bei den „Grundlegenderen“ Pro's und Kontra's.

Fest & Flexibel

Das ist nun das der erste Unterschied. Eine Festbrennweite ist, wie der Name schon sagt, fest.
Es ist immer dieselbe Brennweite, da gibt es kein rütteln und wackeln.

Welche Vorteile ergeben sich daraus? Das Objektiv ist genau auf diese Brennweite ausgerichtet, daher ergänzen sich die Linsen nahezu perfekt, was die Bildqualität deutlich erhöht. Durch die Festlegung auf die Brennweite ergibt sich auch der Vorteil, dass hier der Wert der größten Blende auf 1.8, 1.4 oder sogar 1.2 steigt. Das momentan stärkste Objektiv in dieser Klasse kommt übrigens von IB/E Optics (Made in Germany) und hört auf den Namen IBELUX. Mit 40 f/0.85 mm ist es momentan das stärkste, kaufbare Objektiv, welches auf dem Markt erhältlich ist.

Es gibt übrigens noch Stärkere: ZEISS baute für die Apollo Missionen 10 Exemplare mit 50mm f/0.7.

Bei diesen Werten kann man sehr gut mit der Tiefenschärfe spielen, ein unscharfer Hintergrund ist damit ein Kinderspiel! Aber auch das Bokeh ist bei Festbrennweiten oft deutlich schöner.
Ein schöner, nicht immer so relevanter, Punkt ist das Gewicht. Da weniger Bauteile notwendig sind, spart natürlich auch an Gewicht. - Muss aber nicht immer sein, das Walimex Pro 35mm z.b. ist ein echtes Schwergewicht und recht groß.
Alles schön und Gut, Nachteile gibt es auch.
Wollt ihr doch mal den ganzen Körper drauf haben, habt aber zuvor Close-Ups vom Gesicht bis zum Hals gemacht müsst ihr "zoomen". Ja... das Ganze nennt sich dann Turnschuhzoom. Das muss nicht unbedingt tragisch sein, aber manchmal erlauben es die örtlichen Gegebenheiten einfach nicht, den Abstand zum Model/Objekt zu vergrößern.

Des Weiteren solltet oder eher gesagt müsst ihr euch Gedanken machen, welche Brennweite für die aktuelle Situation besser geeignet ist. Denn egal wie geübt euer Model schon ist: Warten mag keiner! Wenn ihr nach 3 Bildern das Objektiv wechselt und 10 Bilder später wieder zurück springt kostet das Zeit und Laune. Seid ihr On-Location kommt ebenfalls das Problem mit dem unnötigen Schmutz dazu. Also vorher Gedanken machen und wissen, wann welche Brennweite die sinnigere ist.

Zoom-Zoom

Die Vorteile von Zoomobjektiven sind im groben gesagt die Nachteile von Festbrennweiten. Zu den wohl beliebtesten Zoomobjektiven zählen Bereiche wie 24-70mm f/2.8 oder 70-200mm f/2.8.
Hier geht man einen guten Kompromiss zwischen Brennweite und Blende ein, da eine Blende von 2.8 schöne Bokeh's und unscharfe Hintergründe zaubert.

Man kann (im Fall 24-70mm) vom Weitwinkel Bereich in den Telebereich (dieser beginnt ab 50mm Brennweite) springen ohne seine Position zu ändern. So bekommt man ohne Probleme einen ganzen Körper oder doch nur einen Teil Ausschnitt drauf.
Ihr könnt also mit einer halben Hand Umdrehung den gesamten Look verändern und braucht nicht unnötig lange dafür.

Nachteile gibt es natürlich auch hier, besonders bei der Bildqualität selber. Allerdings muss das nicht immer der Fall sein!

Hier seht ihr links eine Aufnahme mit dem Sigma 24-105mm f/4 auf 50mm und rechts mit dem Canon 50mm f/1.8 auf f/4 abgeblendet. (um einen echten Vergleich zu machen)

Wie kommt das?


Das Canon ist nicht mehr ganz so neu und technisch in die Jahre gekommen (für rund 90€ aber perfekt für den Einstieg!) das Sigma hingegen kam 2013 auf den Markt. Da die Technik sich immer verbessert kann man also ähnliche Ergebnisse erzielen.

Abgesehen vom Technischen Stand spielen hierbei allerdings noch andere Faktoren eine große Rolle.
Das Canon ist ebenfalls für den Consumer Markt angedacht, also Produziert man dies Kostengünstig und in großen Mengen, wobei die Kosten natürlich gering gehalten werden müssen.

Alte/ältere Objektive die in Kleinserie gefertigt werden, oder Objektiv welche in reiner Handarbeit gebaut wurden können die ganz neuen in der Qualität oft schlagen. Der Haken ist: diese Objektive Kosten dem entsprechend viel und sind schwerer zu bekommen.


100% Crop

Und wo wir gerade bei diesem Beispiel sind: Gewicht und Größe.
Das Sigma schlägt mit einem Gewicht von 885g und einer Länge von 11cm zu Buche. Geschuldet durch den Metall Körper und die größere Anzahl an Baugruppen. Das Canon ist mit 130g verteilt auf 4cm Länge ein wahres Fliegengewicht.

Ist das immer so?

Definitiv Nein! Unten ist der Größenvergleich zwischen dem Walimex 35mm f/1.4 und dem Oben genannten Sigma. Das Walimex ist sogar ein wenig größer, es sind nämlich 11,1cm in der Länge und einem Gewicht von 712g.


Dabei sind es hier starre 35mm. Der Gehäuse Körper selbst ist ebenfalls aus Metall. Zudem ist das ganze System ohne Elektronik (Keine EXIF Übertragung, keine automatische Blende und kein Autofokus!)
Eine Festbrennweite ist somit nicht immer die leichtere Wahl.

Die Qual der Wahl

Diese liegt letzten Endes bei euch. Jeder Objektiv Typ hat seine Vor- sowie Nachteile und ebenso ein Einsatzgebiet. Solltet ihr euch auf Porträt festlegen wollen, kann es sehr von Vorteil sein, wenn man eine Festbrennweite besitzt. Gerne genutzt sind 50mm/85mm oder 105mm in dem Bereich.
Viele Fotografen in der Porträtfotografie sind aber auch mit 24-70mm f/2.8 bzw. 70-200mm f/2.8 unterwegs, um Tiefenunschärfe und schöne Bokeh's zu haben aber dennoch flexibel in der Brennweite selbst zu sein.

Soll es aber ein All-Rounder sein für den Urlaub und die Freizeit ist der Griff z.b. zu einem 18-135mm/18-200mm/18-300mm eine entsprechend gute Wahl.
Die Qualität leidet dementsprechend mehr oder eben weniger. Aber wenn es manchmal nur auf das Foto selber ankommt, um einen tollen Urlaub oder ein Lebensereignis festzuhalten, ist es eine gute Wahl. Es geht ja um die Erinnerung!

Solltet ihr irgendwo dazwischen liegen, z.b. Sportfotografie wo schnelle Verschlusszeiten gebraucht werden aber trotzdem ein gewisser Brennweiten Bereich von Vorteil ist wäre z.b. ein 70-200mm f/2.8 eine gute Wahl.
Ich hoffe so waren Unterschiede, Vor- und Nachteile leicht verständlich ohne zu sehr in das technische zu gehen.

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