Die österreichische Tradition der Jahrhundertwende in Salons gleichgesinnte zu laden, hat sich leider nach dem zweiten Weltkrieg aufgehört. Legenden wie Berta Zuckerkandl oder Emilie Flöge, die in ihrem Schneideratelier progressives zeigte, gehören der Geschichte an. Doch wie wäre es wenn man diese Tradition wieder ein bisschen aufleben lässt? Tom Ford hat es bereits vor zwei Jahren vorgemacht, als er seine Kollektion nur ausgewählten Gästen zeigte. Die Auseinandersetzung mit einem Produkt, das man ansehen und fühlen kann, hat die digitale Epoche in der wir leben, nicht ausradieren können. Kein Bildschirm der Welt kann das Feeling erzeugen, das man bei einer Show hat, wenn man mit dem “Produkt” in einem Raum ist und kein Foto kann die Texturen erfassen, die Handwerkskunst erzeugt. Um dieses Erlebnis wieder zurück zu holen, hat RUNWAY Vienna in der Wiener Innenstadt die “Couture Salon” Reihe gestartet, die letzte Woche zum ersten Mal stattfand.