Verlosung: It’s Lacroix, sweetie

Der Sommer neigt sich leider unaufhaltsam dem Ende entgegen (buhu!), aber damit beginnt immerhin wieder die perfekte Zeit für Kino, Theater und… Oper! Und gegen den Herbstblues habe ich einen kleinen Veranstaltungstipp für alle Modeherzen: Am 18., 21. und 26. September ist Leonard Bernsteins »Candide« wieder an der Staatsoper Berlin zu sehen! Diese kleine „Eigenwerbung“ möchte ich euch nicht vorenthalten, denn der Clou dieser Produktion – neben toller Musik – sind die Kostüme, entworfen von Christian Lacroix.

Der Meister der Haute Couture, der bis 2009 auf dem Catwalk durch opulente und theatrale Kreationen bezauberte, in ferne Zeiten und dekadente Traumwelten entführte, arbeitet bereits seit den 80er Jahren auch als Kostümbildner. Diese Arbeit führt ihn regelmäßig an die großen Häuser in Paris, New York, Wien, München und… Berlin. Seit 2010 hat Lacroix mit Händels »Agrippina« (2010), Bernsteins »Candide« (2011) und Weills »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« (2014) bereits drei Produktionen an der Staatsoper Berlin ausgestattet – stets an der Seite von Regisseur Vincent Boussard. Und ja, wenn er bei uns am Haus ist, freue ich mich immer riesig und bin auch ein bisschen aufgeregt. Ich bekenne mich hiermit offiziell zu meinem ‘Lacroix crush’!

Während ein Designer alle Fäden in der Hand hat, selbst die Vision und den Look seiner Kollektion bestimmt, wird der Kostümbildner zum Teil eines kreativen Teams, das eine Inszenierung in kollaborativer Arbeit lebendig werden lässt.
Über diese Arbeit jenseits der Mode verrät Lacroix: »Als erstes höre ich mir an, was Vincent Boussard über die Dramaturgie der Oper sagt und welche Atmosphäre er sich vorstellt. Er zeigt mir Bilder, die ihn inspirieren, und dann starte ich mit der Recherche, ausgehend davon, welche Wirkung erzeugt werden soll. Aus meinen Ideen wählt er Favoriten und ich beginne mit dem Zeichnen der Skizzen. Für jede Rolle entwickle ich mehrere Figurinen. Das Theater, die Oper waren schon als Kind mein Traum, vielleicht war deshalb meine Mode auch immer so theatralisch und opernhaft. Jedenfalls fühle ich mich jetzt auf der richtigen Seite.«

Kostümskizze für die Figur Cunegonde von Christian Lacroix

Ähnlich wie ein Bühnenkostüm bietet uns Mode auch im Alltag eine Möglichkeit zur Inszenierung und Verwandlung. Durch unsere Kleidung schlüpfen wir in eine zweite Haut, bringen unsere Persönlichkeit zum Ausdruck und manchmal hilft das richtige Outfit auch dabei, selbst eine bestimmte Rolle zu verkörpern. Theatralität und Kunstfertigkeit spiegeln sich in der Haute Couture besonders stark wider und so zieht auch Lacroix Parallelen zwischen diesen beiden Welten: »Couture und Theater sind sich eigentlich sehr ähnlich: Die Couture-Kundinnen sind außergewöhnliche Persönlichkeiten, sie sind Heldinnen, haben einen extravaganten Lebensstil und wünschen sich zu besonderen Anlässen besondere Kleidung, die ihre Seele, Silhouette und Individualität zum Ausdruck bringt. Für mich klingt das genau nach dem was man tut, wenn man für eine Sängerin oder eine Schauspielerin das Kostüm zu ihrer Rolle entwirft – man hilft ihr, die Figur zu sein.«

Skizze für den Chor

Für »Candide« – eine Abenteuergeschichte, ein surreales Märchen und eine Zeitkritik nach Voltaires gleichnamigen Roman – hat Lacroix eine Brücke zwischen dem 18. Jahrhundert und unserer heutigen Mode geschlagen. Die weibliche Hauptfigur Cunegonde trägt gleich vier verschiedene Kreationen und ich glaube, insgeheim träumt wohl jede meiner Kolleginnen davon, sich eines dieser Kleider mit nach Hause zu nehmen. Der Chor ist hingegen in Rokoko-Kostümen aus papierähnlichem Material gekleidet. Er bildet einen historischen Kontrast und schafft eine Verbindung zur Zeit Voltaires. Daneben gibt es eine Menge surrealer und skuriller Kostüme… Eine Mischung verschiedenster Stile und Zeiten sowie eine Einladung, in eine Traumwelt einzutauchen. Hier ein kleiner Einblick wie es aussieht, wenn Mode auf Oper trifft:

Modephonie verlost 1×2 Karten für die Vorstellung von »Candide« am 18. September. So könnt ihr teilnehmen und gewinnen:
Hinterlasst bis einschließlich Dienstag, den 16. September 2014 einen Kommentar unter diesem Beitrag, der verrät warum Ihr die Produktion sehen möchtet und liked Modephonie auf Facebook. Ausgelost wird am 17. September, wie immer gelten die Gewinnspielregeln.

Weitere Infos zu »Candide«

Fotos: Clärchen und Matthias Baus // Skizzen: Christian Lacroix // Zitate: Staatsoper Berlin

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