Beautytalk mit Laura Dunkelmann

Laura Dunkelmann hat einen Traumjob, um den sie viele beneiden, sie arbeitet als Redakteurin im Beauyressort bei der Maxi. Wenn man davon spricht “die Leidenschaft zum Beruf zu machen”, trifft dies voll und ganz auf Laura zu. Sie liebt die große Beautywelt und ist eine Expertin durch und durch. Die Parisliebhaberin kennt nicht nur bei den neuesten Trends, Nischenlabels oder Neuheiten hervorragend aus, sie hat dabei auch einen so formidablen Geschmack, dass es eine Freude ist ihre Artikel zu lesen, ihre Instagramfotos zu sehen, oder einen Beautytalk mit ihr zu führen.

Laura Dunkelmanns Website
Laura Dunkelmann auf Instagram @audiohepburn

Modephonie: Liebe Laura, bitte lass’ einmal kurz Revue passieren, welche Ausbildung du gemacht hast und wie Du Beautyredakteurin bei einem der größten deutschen Modemagazine wurdest?
Laura Dunkelmann: Ich habe wirklich schon immer gerne geschrieben, kleine Hefte gebastelt, meine Schwester geschminkt und fotografiert, als ich vielleicht zehn war. Sogar für die Schülerzeitung schrieb ich schon Make-up-Anleitungen (“Schmink dich wie Gisele Bündchen” ) – da wurde mir von den Lesern vorgeworfen, dass ich die Texte irgendwo abgeschrieben hätte – Was nicht gestimmt hat. Ich war total sauer! Nach dem Abi habe ich Modejournalismus in Hamburg studiert, parallel dazu schon angefangen, zu schreiben – zum Beispiel für Electronic Beats, Szene Hamburg oder Neo2, damals noch über Musik und eher Lifestyle. In meinem Studium habe ich ein Praktikum im Beauty-Ressort der Jolie gemacht. Danach war ich mir sicher: Ich will auf jeden Fall bei einem Frauenmagazin arbeiten. Mein zweites Praktikum habe ich bei der Gala gemacht, allerdings im Lifestyle-Ressort – bis zum Ende meines Studium habe ich dort frei gearbeitet, dann wurde ich fest angestellt. Reise, Food und Interior waren da meine Themen – ich hatte eine tolle und vor allem kompetente Chefin dort, die mir noch mal sehr viel beigebracht hat, das war ein Glück! Dann gab es einen Zwischenstopp bei Life&Style, da habe ich Mode und Beauty gemacht und angefangen, mich mehr auf Beauty zu konzentrieren – Dann gab es die Gelegenheit, wieder zur Gala, allerdings ins Beauty-Ressort, zu kommen. Als dann Flair geplant wurde, habe ich dort angeheuert – Ein neues Heft mit besonderem, schönen Konzept mit zu entwickeln war großartig, auch das knappe Jahr, in dem Flair auf dem Markt war. Ich finde es zwar extrem schade, dass es Flair nicht mehr gibt – Aber ich trauere dem nicht nach. Immerhin war ich dabei Die Zeit zwischen Flair und Maxi habe ich mit der Entwickelung von Gala Look gefüllt – Seit einem Jahr bin ich jetzt aber bei Maxi. Glücklicherweise schreibe ich hier auch ab und zu Kultur- und Zeitgeist-Themen, das macht meinen Job noch vielfältiger, als er ohnehin ist. Aber mein Herz gehört auf jeden Fall auch der Beauty!

Beautyredakteurin bei der Maxi, das ist wie ein Ritterschlag in der Beautywelt, was macht Dir hier am meisten Spaß – hast du so etwas ein Steckenpferd?
Ich habe meinen Traumjob, mir gefällt wirklich fast alles. Ich finde es toll, wenn ich z.B. zur Fashion Week nach Paris fahre, Backstage die besten Make-up-Artists und Hair-Stylisten ausquetsche, zurück komme, alles gesammelte filter, um dann an die Leser weiter zu geben – in Form von Tipps und Inspiration. Ich spreche auch gerne mit Ärzten, die mir dann genau erklären müssen, was warum wie wirkt – oder auch nicht. Oder ich scanne auf Reisen fremde Drogerien nach für uns neuen, spannenden Produkten ab – die ich dann ins Heft bringen kann. Ich liebe es auch, mir Konzepte für Produktion auszudenken und alle Accessoires dafür zusammen zu suchen. Und am Ende freue ich mich aufs Schreiben, ich habe auch großen Spaß daran, mir Headlines auszudenken. Ach, und nicht zu vergessen: Produkte und Looks ausprobieren! Mein Steckenpferd? Neue Geschichten finden und erzählen, Konzepte entwickeln und supergeile Headlines texten (subjektive Meinung).

Auf vielen Beautyblogs fällt besonders auf, wie Kosmetikprodukte ein paar Wochen lang gehypt werden, ehe sie im großen Beautykosmos verpuffen und wieder neue auftauchen. Hand aufs Herz – welche fünf Kosmetikprodukte sind Deine all time favourites?
Skin Ceuticals CE Ferulic – das beste, was meiner Haut bisher passiert ist. Seit ich das Serum benutze, ist sie reiner, weicher, glatter. Und bleibt hoffentlich auch so! Egal, zu welcher Jahreszeit. Der hohe Antioxidantiengehalt ist wirklich spürbar.

Lady Danger Lippenstift von Mac: Das beste, coolste Rot-Orange, dass es gibt. Hält und hält und hält.
Hippie Rose von James Heeley: Warm, rosig, rauchig, sinnlich, lässig – ein Duft, der zeigt, dass Schönheit auch lässig sein kann.

Davines “This Is A Salt Spray”: Einfach ins trockene Haar vor dem Stylen geben, dann leicht wellen oder einfach kneten – voilá! Es wirkt wie ein leichtes Haarspray mit Struktur-Effekt, macht nicht ganz so matt und strähnig wie andere Beach-Sprays. Dafür ist der leicht blumige Duft toll.
Nuxe Rêve de Miel Lippenbalsam: Ich habe empfindliche Lippen, die schnell trocken werden – kaum eine Pflege hilft da richtig, außer dieser Balm. Er ist schön matt, reichhaltig und dezent im Geschmack/Geruch – deshalb funktioniert sie auch guter unter Lippenstift.

Shu Uemura Wimpernzange: Keine biegt so gut! Warum? Die Zange wurde für Asiaten konzipiert, die sehr gerade Wimpern haben – deshalb formt sie so effektiv.

Welche Entdeckung von Beautyprodukten, egal ob dekorative oder Pflegeprodukte, hat Dich in der letzten Zeit am meisten begeistert?
Die Miracle Gel Lacke von Sally Hansen – klingt cheesy, ist aber so. Endlich mal Lacke, die wirklich wie versprochen funktionieren, richtig glänzen und erst nach gute 8 Tagen einen bisschen splittern. Noch vor dem Deutschland-Launch habe ich mir in New York ein paar Farben gekauft und war sofort begeistert. Leider gibt es hier noch nicht so viele Töne, aber das wird sich ja vielleicht ändern.

Richtig gut finde ich auch “Cleansing Condtioner”, gibt es z.B. von Kérastase oder Wen – gerade wer welliges, trockenes oder lockiges Haar hat, muss das ausprobieren. In der Reinigung sind keine Sulfate und es schäumt nicht. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber total schonend.
Was mich in der letzten Zeit auch noch total begeistert hat, sind die Color Burst Matte Balms von Revlon – leider gibt’s die nicht in Deutschland, aber man kann sie bei Boots bestellen. Die Farben sind besonders, halten gut und sind supereasy aufzutragen. Meine Lieblingsnuance ist das Neon-Pastel-Ornage “Mischievous“.

Verwendest Du selbst gerne Naturkosmetik und welche sind Deine Lieblingslabels?
Ja, auf jeden Fall! Für den Körper mag ich Dr. Bronner sehr, keine andere Bodylotion zieht so schnell ein, ist nicht fettig und duftet so dezent, aber gut. Für die Haare finde ich John Masters sehr gut (Green Tea & Claendual Conditioning Mist). Für’s Gesicht nehme ich gerne Dr. Hauschka (gerade die normalisierende Nachtpflege) oder Melvita (Gesichtsspray), beim Make-up mag ich RMS (Living Luminizer), Kjaer Weis (Cheektint), Ilia (Fade into you Puder) und die Minerallidschatten von Hiro.

Die Suche nach DEM perfekten Mascara ist eine schier unendliche Geschichte, oder hast Du ihn vielleicht schon gefunden?
Max Factor macht die besten Drogerie-Mascara – Masterpiece Transform werde ich erstmal treu bleiben. Der Couvrance Mascara von Avéne macht auch schöne, natürliche Wimpern – und Volumen de Chanel pusht Länge und Dichte sehr intensiv. Allerdings habe ich mit Wimpern auch relativ viel Glück: Meine sind lang und recht dicht. Nur leider blond…

Victoria und ich sind beide gerade auf der Suche nach einer Foundation, welche die Haut schön ebenmäßig erscheinen lässt und eine leichte Deckkraft hat, aber die Haut nicht zugekleistert anfühlen, geschweige denn so aussehen lässt. Hast Du einen Tipp?
Vichy Idéalia benutze ich gerade – die hat eine gute, cremige Textur und deckt kaum, sondern gleicht nur Rötungen aus. Im Sommer ist SkinCeuticals Physical Fusion UV Defense 50 ideal, weil der Lichtschutzfaktor so hoch ist – die leichte getönte Creme gibt aber auch einen guten Glow. Die BB Creme von &other Stories ist aber auch eine gute Base. Vitalumière Aqua von Chanel hat auch eine schöne Textur: Sehr leicht, sehr zart.

Welches Beautylabel hat Dich in der letzten Zeit am meisten positiv überrascht?
& other stories – Ich war nie ein großer Fan von Kosmetik, die aus einem Modeladen kommt. Hier ist es anders: Das Konzept gefällt mir, die Farben sind besonders, die Düfte gut, die Texturen stimmen. Gut gemacht! Im Moment finde ich auch, dass Dior immer interessanter wird – kein Wunder, Peter Philips ist ja jetzt der Creative Driector dort (vorher Chanel).

Welchen Beautytipp wolltest Du immer schon einmal verbreiten?
Ich verbreite meine Tipps ja jeden Monat Dann hier meine liebsten Alltagskniffe: Highlighter auf die Wangenknochen, immer eine Wimpernzange benutzen, Kajal ins obere, innere Augenlid geben, Blush richtig verblenden, Gesicht massieren….

Hast Du einen Tipp zur ultimativen Kosmetikproukteaufbewahrung?
Pinsel und Stifte sind bei mir in ein alten Eiswürfel-Töpfchen und Metallic-Bechern untergekommen – ich finde das hübsch, aber ultimativ wäre vielleicht ein eher großes Bad mit gutem Stauraum. Ich sortiere nach Sachen, die ich mehr oder weniger täglich benutze und Dinge, die nur ab und zu zum Einsatz kommen. Ersteres kommt in eine Kiste und ist immer griffbereit. Was ich nicht immer brauche, ist in einem Schränkchen, kühl und schattig. Meine Düfte und Nagellack stehen auf einem String-Regal, das aber auch so hängt, dass weder Wärme noch Licht ran kommen. Ehrlich gesagt war was ein Zufall – aber Parfums und Lacke bleiben so echt lange schön.

Wie sieht Deine tägliche Pflegeroutine aus?
Morgens nur kaltes Wasser, dann Serum und eine leichte Creme oder noch ein Serum, Augencreme gegen Augenschatten, Haare bürsten. Meine Haare sind sehr unkompliziert, ich muss sie selten waschen und verkletten tun sie auch nicht. Abends schminke ich mich dann ab, wasche mein Gesicht mit Reinigungsgel, dann kommt eine regenerierende Augenpflege und eine Nachtcreme oder wie im Moment eine Ampulle. Augenpflege ist mir relativ wichtig – Ich habe von Geburt an Augenschatten, die sind mit Pflege zwar nicht weg, aber es soll auch nicht schlimmer werden.

Du bist häufig auf Reisen, was sind Deine Essentials, die Dich dabei stets begleiten?
Auf Reisen nehme ich immer einen Vergrößerungsspiegel mit Saugnäpfen mit. Zu oft habe ich vor Puderdose gekniet. Selbst in richtig edlen Hotels ist die Beleuchtung im Bad oft schlecht oder ich komme nicht nahe genug an den Spiegel – den “mobilen” Spiegel pappe ich ans Fenster, im Tageslicht schminkt es sich einfach besser und man sieht auch gleich, wann genug ist.

Französinnen sagt man gemeinhin nach, sie würden nur einen roten Lippenstift brauchen, um gut angezogen auszusehen, wie sähe es bei Dir aus?
Ich brauche dafür eine Chanel-Tasche! Ich finde, Kajal hat einen ähnlichen Impact wie Lippenstift, ist aber noch unkomplizierter. Mein Tipp: Der Long-Wear Eye Pencil von Bobbi Brown. Verwischt NIE, hat eine superintensive Farbe, kann aber direkt nach dem Auftragen gut verblendet werden. Ich mag aber auch Lidschatten, weil man damit die Augenfarbe so schön betonen kann – am liebsten bei mir in Bronze- und Mauvetönen.

Auf welche Make-Up Trends freust Du Dich diesen Winter?
Matte Lippen – Stumpf ist Trumpf! Glossige Lider – Sieht cool, aber nicht übertrieben aus. Und generell den Trend zu natürlicher, schöner Haut. Der ist allerdings nicht mit ungeschminkt zu verwechseln. “Nude Make-up” ist je nach Hauttyp aufwendig und echte Detailarbeit. Auch wenn viele denken, nur, weil man keinen Eyeliner bei den Modelx sieht, oder die Lippen nicht rot sind, wäre nichts drauf – Das ist leider nicht wahr.

Was hast Du beautytechnisch nach jahrelanger Erfahrung gelernt?
Das Schönheit zwar wirklich von innen kommt – trotzdem aber jeder mit ein bisschen Schminke besser aussieht.

Welche Person, oder welcher Stil inspiriert Dich?
Die Österreicherin Hedy Lamarr: Eine sehr schöne 30er Jahre Schauspielerin, die Anfang der 40er Jahre eine Funksteuerung für Torpedos entwickelt (Sie war gegen den Nationalsozialismus). Intelligenz, Eigenständigkeit und besondere Schönheit – Eine unschlagbare Kombination. Ansonsten finde ich auch Miuccia Prada, Diana Vreeland und Peggy Guggenheim interessant. Ansonsten ist Paris eine meiner größten Inspirationsquellen, schönerweise kann ich jobmäßig oft dahin fahren. Last but not least: Meine Mutter. Sie war früher Stylistin und Produzentin, heute arbeitet Sie in der Kostümabtielung des Schauspielhauses Hamburg – Früher trug sie nur Schwarz, vor ein paar Jahren kamen ein paar Töne dazu. Mein Vater war früher Zuhause und sie hat gearbeitet, sie waren nicht verheiratet – dank ihr habe ich nie in klassischen Rollenmustern gedacht und mich immer frei gefühlt, dass zu tun, was ich möchte und mag. Für mich ist es zum Beispiel immer noch ganz komisch, wenn ein Mann NICHT am Herd steht.

Und zu guter letzt: welche Frage wolltest Du schon immer mal Deinen Lesern gerne stellen?
Natürlich: Was sind eure Lieblingsgeschichten? Was lest ihr gerne? Und: Wie fandet ihr denn meine Headline?

Fotos: Portraitfoto von Laura Dunkelmann ©Maria Schiffer
© Laura Dunkelmann und Laura Dunkelmanns Instagram Account @audiohepburn

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