katharina abschlag

Sportskanone

Okay, ich muss es jetzt doch bloggen. Ich hab mich ja jetzt ein paar Tage davor gedrückt, weil es mir peinlich ist, auch einer von den Mitläufern zu sein, und dann auch erst, wenn es schon echt lange “In” ist… ich bin also nicht nur ein Mitläufer, ich hinke auch hinterher… Egal. Ich gestehe:

Ich habe angefangen, den

30 Day Shred zu machen. Auf Twitter, Facebook und in den verschiedensten Blogs machen das seit…keine Ahnung, Ewigkeiten… schon AL-LE. Und mir gefiel die Idee schon länger echt gut.

Vor allem, weil ich Sport ziemlich dringend nötig habe. Ich bin nicht grade jemand, dem man mit einem netten Waldlauf eine Freude macht, Fahrradfahren ohne Ziel halte ich für eine echt öde Sache, und ich kann es nicht leiden in Gruppen mit anderen Leuten, die ich nicht kenne, herumzuschwitzen und ächzen. Außerdem, selbst wenn mir letzteres nichts ausmachen würde, die Motivation, zu irgendeinem Kurs zu gehen ist immer sehr gering, denn solche Kurse finden meistens abends statt, und mein Schweinehund, der innere, zeigt mir jedes Mal einen Vogel wenn ich auch nur daran denke, nach all dem Tageskram noch spät irgendwo hinzufahren, mich abzustrampeln, um dann wieder nach Hause zu fahren.

Mein innerer Schweinehund und ich, wir sind gute Kumpels und ein eigespieltes Team.

Mein Körper hat mir allerdings ziemlich deutlich zu verstehen gegeben, dass ich Bewegung brauche, ich habe quasi keine Muskeln mehr gehabt, und die Tatsache, dass ich quasi die Hälfte des Monats Migräne habe war auch ein recht deutlicher Hinweis, etwas zu tun. (Wegen der Migräne arbeite ich noch an anderen Baustellen, ich hoffe, das bald in den Griff zu bekommen… hier gehts jetzt aber nur um den Sport ;-))

Eigentlich wollte ich jetzt also so still und heimlich für mich hinsporteln, ohne das großartig zu erwähnen, aber die Tatsache, wie das alles hier in der Familie ankommt ist so toll, dass ich ganz einfach davon erzählen MUSS

Ich habe vor 6 Tagen angefangen. Heimlich, während die Kinder im Bett und der Superpapa aus dem Haus war. Schließlich sollte das niiiiemand mitbekommen, wie ich mich hier blamieren würde. Ich legte mir eine Turnmatte auf den Boden, schnappte mir unsere improvisierten Gewichte, schmiss mich in gemütliche Turnklamotten und strampelte und hampelte mich ab. WOW, war das anstrengend!!! Ich jappste und ächzte, musste ständig winzig kleine Pausen machen weil ich Muskelkrämpfe hatte, und war hinterher völlig verschwitzt und fertig.

Grade, als ich die letzte Übung zuende hatte und die Trainerin sagte, dass man doch für heute fertig sei, hörte ich die Tür, Superpapa kam nach Hause. WUAAAAAH, ich wollte das doch heimlich machen!! Also schnell die Turnmatte weggetan, die Hanteln zur Seite gestellt… und unschuldig aufs Sofa gesetzt. Bis mir, etwa 1,2 Sekunden später, auffiel, dass mein tomatenroter Kopf durchaus auffällig sein könnte….

Nagut, also habe ich, so getan als wäre alles easy, sagte Hallo zum Superpapa, und ganz locker flockig: “Ach, ich hab übrigens ein bisschen Sport gemacht…”

Superpapa, der mich ja kennt und von meiner …Vorliebe für Sport weiß, war direkt hellhörig und wollte wissen was, wie, warum… und er fand es super, DASS ich gesportelt habe. Immerhin Ich habe ihm dann das Video gezeigt, während er gemütlich auf dem Sofa gesessen und gegessen hat Er hat es als interessant befunden, und meinte: Morgen machen wir das mal zusammen!!

Kurz danach bin ich dann ins Bett gefallen- mich hat diese Anstrengung so dermaßen fertig gemacht, dass ich keine Sekunde länger wach bleiben konnte. Ich war völlig platt, und echt überrascht, wie sehr es mich umgehauen hat.

Der nächste Tag war ein Samstag, und als der Krümel im Bett war, durften die beiden Großen noch etwas aufbleiben. Wir sagten ihnen, dass wir jetzt aber etwas Sport machen wollten. Die Kinder waren gleich Feuer und Flamme, und wollten auch mitmachen. Also bereiteten wir ihnen auch Matten und “Hanteln” vor (für die Tochter leere Plastikflaschen mit einem kleinen bisschen Wasser), und wir starteten alle zusammen.

Immerhin 15 Minuten haben die Kinder durchgehalten, was ich schon beeindruckend finde bei dem Programm. Dann sind sie spielen gegangen, und Superpapa und ich haben alleine weiter gemacht. Superpapa jappste hinterher genau so sehr wie ich, weil er aber viel trainierter ist (ER macht Sport, relativ regelmäßig und fleissig ) hat es ihn nicht ganz so umgehauen wie mich- schon wieder!!

Sonntag abend habe ich dann wieder alleine geturnt, nach einem tollen, aber anstrengenden Tag wurde es aber ziemlich spät, und ich habe hinterher, als ich wieder einmal völlig platt war, keine Lust, die Matte und die Hanteln wegzuräumen.

Montag morgen war ich mit dem Krümel, der krank war, alleine zu Hause. Als alle Kinder abgeliefert waren ging Krümel ins Wahnzimmer, wo er die Turnmatte fand. “Was ist das, warum liegt das hier?” fragte er mich.

“Das ist eine Turnmatte, ich mache hier jetzt abends immer Sport, damit ich fitter werde!”

Krümel riß die Augen auf, und fragte mit erstaunter Stimme: “Waaaas, NOCH fetter???”

Danke, mein Schatz, ich habe dich auch lieb (Da er mir aber jeden Abend, wenn ich ihn ins Bett bringe, sagt, dass ich sehr schön bin, und so lieb, und die Schönste auf der ganzen Welt… nehme ich mir das andere nicht so sehr zu Herzen *gg*)

Durch das Fieber war der Krümel mittags sehr müde, und hat einen ausgiebigen Mittagsschlaf gemacht. Wenn Krümel mittags schläft (was er ja normalerweise schon seit einem Jahr nicht mehr tut), dann ist er abends nicht ins Bett zu kriegen. Also musste ich mein abendliches Sportprogramm mit Krümels Beobachtung durchziehen… und er beobachtet GANZ genau!

Krümel: “Mama… warum machst du das nach? Bist Du etwa ein NACHMACHER????”

Ich: “Ja, Schatz, ich mache das nach *ächz, hechel* weil die mir zeigen, was ich tun muss.”

Krümel: “Und alles was Du machst ist auch nachgemacht, ja?”

Ich: “Ich mache alles nach, was ich da sehe.” (Ich war nicht so gesprächig, weil ich nicht aufhören wollte )

Krümel: “Lass mal genau gucken.. Mhmmm… aha… Muss man da WIRKLICH auch die Augen zumachen? Ich muss mal gucken, ob die auch die Augen zu machen… NEIN!!! Du musst die Augen auf lassen, Mama!”

Ich: “…” (Es war grade zu anstrengend, um etwas zu sagen, oder die Augen auf zu machen )

Gestern Abend war er dann auch wieder dabei, und weil das Fieber mittlerweile weg war, durfte er auch etwas mitmachen. Bei jedem Hoppser fragte er mich, ob er das auch richtig gemacht hatte, aber nach guten 5 Minuten war ihm das zu langweilig, und er erfand seine eigenen Übungen. Die meistens daraus bestanden, mir ganz knapp vor den Füßen her zu laufen, oder Boden”turn”übungen direkt vor mir zu machen, so dass ich auch noch die ganze Zeit aufpassen musste, nicht auf Krümelchen zu treten oder hinzufallen. Erhöhter Schwierigkeitsgrad, also

Aber, man glaubt es kaum, nach diesen wenigen Tagen habe ich schon eine deutliche Verbesserung der Kondition und der Muskelkraft festgestellt. Während ich Anfangs ständig Krämpfe hatte, und hinterher wie erschlagen war, bin ich jetzt hinterher zwar verschwitzt, aber mir tut kein Muskel weh, währenddessen keine Krämpfe mehr, ich muss keine Pausen mehr machen. Und die für mich beeindruckendste Veränderung: Ich schaffe es, die ganze Liegestützenphase mitzumachen. Wenn auch nur die “Schummelliegestütze”, bei denen man sich mit den Knien abstützt… Aber wenn ich bedenke, dass ich beim ersten Durchlauf nur 2 geschafft habe und dann mehr tot als lebendig auf der Matte zusammen gebrochen bin, und jetzt etwa 15-17 schaffe, bin ich von mir selber schwer beeindruckt *gg*

Was anscheinend wichtig war, was ich aber nicht wirklich direkt gemacht habe, ist Maße aufzuschreiben. Habe ich am 3. Tag oder so dann mal gemacht, aber weil es mir nicht in erster Linie um Optik geht, sondern eben um Kondition und den Aufbau meiner nicht vorhandenen Muskulatur hab ich auch nicht so viel Interesse an Vergleichen. Wenn es als “Nebenerscheinung” einen dem Allgemeingeschmack gefälligeren Körper gibt ist das auch okay. Wenn mein von den Schwangerschaften ausgeleierter Bauch so ausgeleiert bleibt ist das auch völlig in Ordnung, denn der hat ja schließlich auch ne ganze Menge zu erzählen, warum sollte man ihm das nicht ansehen?

Ich merke, so als Fazit, dass mir das alles sehr gut tut, dass es mir viel Spass bringt (nicht das sporteln an sich, das macht mir tatsächlich so gar keinen Spass, sondern das ganze drumherum mit der Familie ;-)), und dass mein Schweinehund sich mittlerweile, nach nur 6 Tagen, daran gewöhnt hat, dass ich abends für eine halbe Stunde für ihn nicht erreichbar bin. Und ich denke ernsthaft darüber nach, dass ich, wenn die 30 Tage vorbei sind, wieder von vorne anfange, damit ich nicht aus der Übung komme und in meinen alten Schweinehundtrott verfalle.

Ob ich das natürlich schaffe, das ist eine andere Geschichte, und kann erzählt werden, wenn ich weiß wie sie weitergeht

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