Zucchini-Zwiebel-Tarte mit herzhaftem Dinkel-Nuss-Boden (mit glutenfreier Variante)

In meinem Garten ist Erntezeit! Es gibt derzeit für mich nichts schöneres als zum eigenen Gemüsebeet zu gehen, frische Produkte zu ernten und sie sofort in der Küche zu verarbeiten. Ich liebe es!

So geschehen auch bei dieser cremigen Zucchini-Zwiebel-Tarte mit frischen Kräutern und einem herzhaften Boden aus Dinkelvollkornmehl, Walnüssen und Leinsaat. Als ich die Zucchini mit ihrer leuchtend gelben Farbe beim Heranwachsen beobachtet habe, musste ich sofort an eine bunte Quiche oder Tarte denken. Die roten Zwiebeln habe ich beim Gemüsebauern direkt vom Feld gekauft und die Kräuter wachsen in meinem Garten. Der Boden ist sehr einfach aber wirkungsvoll, weil herzhaft-nussig und “vollkornig”.

Wer keinen Garten hat, kann Petersilie, Rosmarin, Basilikum und Co. auch auf dem Balkon oder sogar auf dem Fensterbrett ziehen. Selbst Zucchinipflanzen und Gurken sind auf dem Balkon möglich. In diesem Beitrag habe ich euch ja schon von meiner Begeisterung für einfache Pflanzsäcke aus Jute erzählt. Die passen auf jeden Balkon. Der sollte allerdings über einen Wasserablauf verfügen, denn das Gießwasser tritt aus den luftdurchlässigen Säcken aus, was gleichzeitig die Wurzeln der Pflanzen vor Überwässerung schützt.

Alternativ eignen sich zur Bepflanzung auch große Übertöpfe. Hier solltet ihr allerdings eine Drainage einbauen. Dafür mit der Borhmaschine 3-4 Löcher in den Topfboden bohren, etwas Kies einfüllen (ca. 1/6 des Behälters) und dann mit Kompost angereicherte Pflanzerde daraufgeben. Beides, Kompost und Erde, sind im Handel erhältlich. Bei der Erde lohnt es sich, etwas mehr Geld auszugeben und auf hochwertige, torffreie Produkte zurückzugreifen. Für Torf werden Moore abgebaut, die sehr viel Co2 binden und somit für unser Klima wichtig sind. In manchen Gegenden gibt es auch kleinere Kompostwerke, die Erden und Kompost im Angebot haben.

Was auch bei Topf-Gemüse wichtig ist: Zwischendrin immer mal wieder die Erde auflockern! Das funktioniert mit einem kleinen Handgrubber oder mit einer alten Gabel sehr gut und sorgt für eine bessere Belüftung des Bodens und eine gleichmäßigere, effektivere Bewässerung. Stark zehrende Pflanzen wie Tomaten, Kürbis, Gurken und Artischocken sollten im Verlauf der Saison noch einmal mit frischer Komposterde nachgedüngt werden. Im nächsten Jahr entweder die Erde zur Hälfte austauschen und erneut mit Kompost anreichern, oder einfach einen Schwachzehrer im Pflanzsack oder Topf anbauen. Einen schönen Überblick über Stark-, Mittel- und Schwachzehrer findet ihr hier. So ist eine “kleine Fruchtfolge” überall möglich, wo ein wenig Sonne auf die Terrasse oder den Balkon scheint.

Die Tarte funktioniert natürlich ebenso gut mit grünen Zucchinis, allerdings sieht sie mit der gelben Variante schöner aus. Wir hatten die Tarte in den letzten Tagen sogar zweimal. Einmal in der Variante mit Zucchini- und Schnittlauchblüten (Foto oben) und ein anderes Mal nur mit Zucchinischeiben, Zwiebelspalten und frischem Basilikum. Wenn ihr eine Getreidemühle oder einen Hochleistungsmixer zu Hause habt, könnt ihr das Vollkornmehl für den Boden selbst mahlen. Alternativ greift ihr zu fertig gemahlenem Mehl, am besten aus dem Bioladen. Wer auf Gluten verzichtet, kann diese Tarte durch Austausch einer Zutat natürlich ebenfalls zubereiten. Die glutenfreie Alternative schreibe ich mit ins Rezept. Zur Tarte passt ein grüner Salat. Auch für den habe ich selbstgeerntet, schaut mal. sieht das nicht toll aus? Oben die Zucchiniblüten, rechts Schnittlauchblüten, Rosmarin und Petersilie, in der Mitte frische Minze, Blutampfer und links Basilikum, eine Gurke und Pflücksalat.

Und hier die Zutaten für 1 Tarte (ø 26 cm)

Für den Boden
150 g Dinkelkörner oder 150 g Dinkelvollkornmehl (glutenfrei: 150 g Buchweizen oder Buchweizenvollkornmehl)
1 EL Leinsaat
2 EL Walnusskerne
1 TL Salz
2 EL Olivenöl, nativ
1/2 TL schwarzer Pfeffer aus der Mühle
60 ml Wasser

Für den Belag
1 mittlerer gelber Zucchino (ca. 300 g)
2 mittlere rote Zwiebeln
4 Zweige Rosmarin
6 Zweige Petersilie
3 Zweige Basilikum
1/2 TL Salz
1/2 TL Zucker

Für die Sauce
100 g Cashewnusskerne
2 EL Hefeflocken
1 gestr. TL Salz
1 TL Weißweinessig
200 ml Wasser

Außerdem
1 Springform (ø 26 cm)
1-2 EL Öl für die Form
essbare Blüten nach Belieben (z.B. Zucchini-, Schnittlauch-, Thymian-, Fetthenneblüten)

Schritt 1: Den Boden vorbereiten
Für den Boden die Dinkel- oder Buchweizenkörner mit der Leinsaat und den Walnüssen fein zermahlen (Getreidemühle, Hochleistungsmixer, Kaffeemühle) oder das Vollkornmehl in eine Schüssel geben und Walnüsse sowie Leinsaat allein mahlen. Wer keine Gerätschaften zum Mahlen hat, greift hier einfach auf geschrotete Leinsaat zurück und hackt die Nüsse mit dem Messer sehr fein. Anschließend Mehl, Leinsaat und Nüsse mit den restlichen trockenen Zutaten vermischen und Olivenöl sowie Wasser dazugeben. Alles zu einem homogenen Teig verkneten und bis zur weiteren Verwendung kaltstellen.

Schritt 2: Den Belag vorbereiten
In der Zwischenzeit den Backofen auf 200° Ober-Unterhitze vorheizen. Den Zucchino waschen und in 5 mm dicke Scheiben schneiden. Die Zwiebeln schälen und ebenfalls in 4-5 mm dicke Scheiben oder Spalten schneiden. Die Scheiben nochmals in einzelne Ringe teilen. Die Kräuter waschen, trockenschütteln und die Rosmarinnadeln von den holzigen Stielen ziehen. Rosmarin und Petersilie fein hacken und beiseite legen.

Schritt 3: Den Boden vorbacken
Eine Spring- oder Tarteform mit wenig Öl bepinseln und den Boden hineindrücken, dabei einen Rand von ca. 2 cm formen. Den Boden mehrmals mit einer Gabel einstechen und im Backofen (Mitte) 7 Min. vorbacken.

Schritt 4: Die Sauce zubereiten
In der Zwischenzeit für die Sauce die Cashewnüsse mit den Hefeflocken, 1 gestrichenen TL Salz, 1 TL Weißweinessig und 200 ml Wasser glatt pürieren. Zuletzt die gehackten Kräuter einrühren.

Schritt 5: Tarte belegen und backen
Den vorgebackenen Boden ggf. leicht herunterdrücken und die Sauce darauf verteilen. Die Zucchinischeiben und Zwiebelringe abwechselnd überlappend auf den Boden legen, dabei am Rand beginnen. Falls ihr Zucchiniblüten habt, diese nur waschen und in der Mitte der Tarte eine kleine Aussparung freilassen. Zum Schluss jeweils 1/2 TL Salz und Zucker über den Belag streuen. Die Tarte im Backofen (Mitte) bei 200° Ober-Unterhitze 45 Min. backen. Die Zucchiniblüten – falls verwendet – 20 Min. vor Ende der Backzeit in die Mitte der Tarte legen. Die Basilikumblätter kurz vor dem Servieren in Streifen schneiden und auf der Tarte verteilen. Mit frisch gemahlenen Pfeffer aus der Mühle und ggf. frischen Schnittlauchblüten o.ä. dekorieren und schmecken lassen!

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