Vera Wohlleben

Kuchen mit Blattgold und gebrannten Mandeln


Gerade steigere ich mich ja so richtig in Weihnachten rein: Ständig läuft "Let It Snow", "Baby, it's cold outside" oder wahlweise "It's beginning to look a lot like Christmas". Wir haben flaschenweise Glühwein eingelagert, um unser Wohnzimmer jederzeit zum Weihnachtsmarkt machen zu können. Mein Duschgel hat Schimmerpartikel, im Wohnzimmer befinden sich inzwischen schon 2 Lichterketten und 3 Lammfelle und mittlerweile kleben in fast jedem Zimmer Sterne an der Wand. Wenn ich spätnachmittags durch die Stadt laufe, starre ich verzückt die leuchtenden Sternschnuppen an, die über den Straßen hängen und inhaliere den Duft nach Feuerwurst und gebrannten Mandeln.

Also überall wunderschönste Weihnachtsstimmung. Man darf uns nur nicht reden hören. Wenn wir abends so gemütlich auf dem Sofa liegen, Glühwein trinken und die Weihnachts-Playlist hören, dann schauen wir auf dem iPad immer total gerne Fotos bei 500px an (da können Fotografen und Amateure ihre eigenen Fotos hochladen, inklusive dem üblichen Bewertungs- und Kommentiersystem). Das Schönste daran: Über die Fotos herziehen und dabei völlig unweihnachtlich garstig sein. Ungefähr so: "Ach, der Klassiker. Einen alten Inder fotografieren und die Klarheit auf 100 hochschrauben. National-Geographic-Wannabe-Pic." "Oh, eine Blüte mit Biene. Wie spannend." "Beim nächsten übersättigten HDR-Landschaftsbild spei ich im Strahl." "Uaah, Cat-Content. NEXT!" (die eigenen 267 Blüte-mit-Biene-Fotos auf der Festplatte werden dabei mal gekonnt ignoriert)

Völlig unweihnachtlich auch unsere Konversation gestern: Wir wollen Einkaufen fahren und laufen zum Auto. Neben uns versucht ein anderes Auto zu starten, der Motor schmiert aber immer wieder ab und gibt wirklich lustige Geräusche von sich. Ich lache laut und dreckig los. Gleich darauf tut es mir schon wieder leid, vor allem, weil ich relativ betreten realisiere: "Oh. Das ist glaube ich das erste Mal, dass ich heute gelacht habe." Männchen meint, ich solle mal aufpassen wegen Karma und so... Nicht, dass unser Auto gleich auch nicht startet. "Pfff, wenn es sowas wie Karma gäbe, läge ich schon lange geteert und gefedert in einer Mülltonne in Köln-Nippes."

Für solche herzallerliebsten Äußerungen müsste man ja eigentlich Weihnachtsverbot bekommen. Bevor das passiert, habe ich also schnell noch mal in die Vollen gegriffen und kleine weihnachtliche Küchlein mit gebrannten Mandeln und einem Hauch Blattgold gebacken. Das Blattgold war jetzt mehr für die Fotos, die kleinen Kuchen schmecken natürlich auch ohne das geschmacksneutrale Bling Bling sehr lecker. Die gebrannten Mandeln im Teig knuspern so schön...

Für 12 Cannelés (oder Cupcakes) mit gebrannten Mandeln:
60g gebrannte Mandeln 175g brauner Zucker 175g weiche, nicht flüssige Butter 3 Eier 2 EL Amaretto Mark einer Vanilleschote 2 TL Zimt 175g Mehl 1 TL Backpulver evtl. Glasur und essbares Blattgold für die Deko

1. Die gebrannten Mandeln hacken oder im Mixer kurz zerkleinern und beiseite stellen - es sollten keine groben Klumpen mehr zu sehen sein, aber man sollte auch kein Mehl draus machen. Eben so, dass man nachher noch kleine Knusperstückchen im Teig hat.
2. Wer einen Thermomix hat, kann den braunen Zucker kurz pulverisieren, das macht die Küchlein noch besser. Man kann diesen Schritt aber auch auslassen. Zucker mit der Butter schaumig schlagen.

3. Eier zugeben und weiter schlagen, bis der Teig schön homogen ist.
4. Amaretto, Vanillemark und Zimt unterrühren.
5. Mehl mit Backpulver mischen, dazugeben und alles zu einem glatten Teig verarbeiten.

6. Zum Schluss die gebrannten Mandeln unterheben.
7. In gefettete Förmchen füllen und bei 180°C Ober- und Unterhitze ca. 25 Minuten backen.
8. Wer mag, dekoriert die kleinen Kuchen noch mit Zuckerguss und essbarem Blattgold.

Ein paar von den Gebrannte-Mandel-Kuchen habe ich mir geschnappt, um das schöne Porzellangeschirr von Räder* damit zu fotografieren. Das schlägt bei mir ja in genau die gleiche Kerbe wie die Mugtail-Tassen: Weißes, mattes Porzellan, das Wintergeschichten erzählt - I love it!!

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Der Teller mit dem Vogelbaum erinnert mich an ein kleines Adventskalender-Buch, das ich als Kind hatte, mit 24 Geschichten, Gedichten, Bastelanleitungen und Liedern drin. Meine Lieblingsseite war der 7. Dezember, da war in wunderschönen Grau- und Weißtönen eine Schneelandschaft gemalt. In dieser Schneelandschaft standen ein paar kahle Bäume und darauf saßen kleine Vögel... Ich glaube, das Bild war sogar auf dem Cover. Das Schönste ist aber, dass diese Wintergeschichte auf dem übrigen Porzellan weitergeht: Die gefallenen Blätter, die gold glänzend auf dem Teller liegen, finden sich auf der Tortenplatte in der mattweißen Version wieder... die kleinen Vögel gibt es nochmal in groß mit goldenen Schnäbeln, um sie an den Weihnachtsbaum oder an Zweige zu hängen. Ein kleines Häuschen steht einsam in einer Schneelandschaft aus gehackten gebrannten Mandeln (Poetik üben wir noch) und winterliche Häuser leuchten auch auf dem Windlicht aus weißem Porzellan.

Meine Lieblingsstücke:
Gebäckplatte "Pilze"* Tannenzapfen* Eichhörnchen* Porzellangeschichten Schale "Vögel"* Servietten mit Sternen "Winterzucker"*
Porzellangeschichten Teller "Baum" mit Vogel* Gebäckplatte "Teatime" mit Blättern*
Porzellangeschichten Schale "Haus"* Poesie-Windlicht "Sternenhimmel"* Poesie-Windlicht "Winterlandschaft"* Vogel-Anhänger "Eisvogel"* Vogel-Clip "Eisvogel"*
Die Backformen und das Blattgold sind wieder vom Idee Creativmarkt.

Also... Genießt das Wochenende, macht es euch winterlich gemütlich und habt kein schlechtes Gewissen, wenn ihr auch mal unweihnachtlich garstig seid. Es ist total normal und anders ist das ganze Zauberhaft-Getue ja kaum auszuhalten ;)


PS: Unsere oben erwähnte Weihnachts-Playlist... Habt ihr Tipps, was noch drauf gehört? Was sind eure liebsten Weihnachtssongs?

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