Purer Sommer im Glas: Pfirsich-Amaretto-Marmelade mit Vanille




Den Hochsommermonat August möchte ich im Blog mit einer sehr feinen Marmelade einleiten, die ich gestern gekocht habe. So sehr mir das Einkochen von Marmelade auch richtig Spaß macht, so brauche ich am Morgen neben einem starken Kaffee doch eher etwas Salziges, um die Schläfrigkeit zu vertreiben. Ganz anders dagegen mein Mann: Ohne Marmelade oder etwas Süßes gibt es für ihn keinen zufriedenstellenden Start in den Tag (von jener allseits bekannten Nuss-Nougat-Crème reden wir erst gar nicht)!
Die Marmeladen-Einkoch-Saison startete ich auch in diesem Jahr bereits im Frühsommer mit den Erdbeeren. Dieses Jahr war ich sogar noch etwas früher dran, da das Obst durch den milden Winter sehr viel zeitiger reif wurde und geerntet werden konnte.
Anders sieht es derzeit leider mit dem Aprikosen aus. Seit Wochen scharwenzele ich um die auf dem Markt dargebotenen Früchte herum, aber sie wollen mir so gar nicht gefallen. Nicht dass sie einen Schönheitswettbewerb gewinnen müssten, aber sie schauen zum Teil schon so angeschlagen aus, dass ich um die Haltbarkeit meiner Marmelade fürchten müsste. So spielen sich seit Tagen beim Frühstück immer dieselben Szenen ab: Ich vertröste meinen Mann, dass es ganz sicher demnächst wieder schöne Aprikosen auf dem Markt zu kaufen gibt, aus denen ich dann seine geliebte Aprikosenmarmelade kochen kann (seine Nummer Eins bleibt allerdings unangefochten die Erdbeermarmelade!), und dann schaut er darauf etwas traurig, denn den Anbruch eines noch jungfräulichen Marmeladenglases in der kalten Jahreszeit kann er regelrecht zelebrieren!
Gestern aber hatte ich die Nase voll. Sollen die doofen Aprikosen sich doch zickig stellen, dann greife ich eben zur Konkurrenz! Und was für eine Konkurrenz: herrlich duftende, saftig-samtige Weinbergpfirsiche*! Im Italienischen haben sie übrigens eine witzige Bezeichnung: Pesche tabacchiere. Ihre plattgedrückte Form soll an eine kleine Tabakschatulle erinnern.




Ich habe dann gleich zwei Kilogramm von diesen edlen Pfirsichen auf dem Markt gekauft und bin freudestrahlend nach Hause geeilt. Die trüben Wintertage, an denen schon ein Glas Marmelade aus den Früchten des Sommers am Morgen etwas Sonne verbreiten kann, sind gerettet! Neben einer Vanillestange, die ich fast jeder Marmelade beigebe, bekommt meine Pfirsichmarmelade noch einen kleine Schwips verpasst: Amaretto-Likör sorgt hier für die besondere Note. Beim nächsten Mal darf es sogar noch ein bisschen mehr davon sein...





Zutaten (für 3 Schraubgläser à 250 ml 1 Glas à 175 ml Inhalt)
1 kg Weinbergpfirsiche*, entkernt und in kleine Würfel geschnitten abgewogen, dabei möglichst viel Haut abziehen 1 Vanilleschote 50 ml Amaretto-Likör 1 P. Zitronensäure 500 g Gelierzucker 2:1
Zunächst die Gläser und alles, was sonst mit der Marmelade in Berührung kommt, in einem großen Topf in kochendem Wasser zehn Minuten sterilisieren. Die Deckel werden allerdings nur einmal benutzt; für neue Marmelade gibt es auch neue Deckel. So ist die Haltbarkeit nochmals gesichert.





In der Zwischenzeit Pfirsiche vorbereiten und die Vanilleschote aufschlitzen und das Mark herauskratzen. Alle Zutaten einschließlich der aufgeschlitzten Schote und dem Mark in einen Topf geben. Gut verrühren und zum Kochen bringen. Die Marmelade drei Minuten sprudelnd kochen lassen. Eventuell mit einem Stabmixer die Stückchen noch etwas im Topf zerkleinern.
Die heiße Marmelade in die sterilisierten Gläser füllen, sofort fest verschließen und für 10 Minuten auf den Deckel stellen. In den folgenden Minuten die Gläser immer wieder umdrehen.





*Nachtrag: Ich habe mich korrigieren lassen. Wenn man nur auf italienischen Märkten unterwegs und zudem ein Stadtkind ist, kennt man oft nicht die richtige deutsche Bezeichnung. Das gilt vor allem für Obst- und Gemüsesorten. Keine Weinbergpfirsiche sollen das sein (so sehr kann das Googeln auch in die Irre führen), sondern sogenannte Platt- oder Tellerpfirsiche.
Wie auch immer sie heißen mögen - sie schmecken himmlich!

♥♥♥ Un abbraccio Ariane
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