Mirela Hrnic

Skiausflug nach St. Corona am Wechsel

Was macht man an einem sonnigen und leicht bewölkten Tag in den Semesterferien im Süden des schönen Niederösterreichs? Skifahren! Ja, man muss als Wiener gar nicht so weit fahren um in den Genuss zu kommen und einen sportlichen Tag im Schnee zu verbringen.

Mein letzter Skiausflug lag schon lange Zeit zurück, um genau zu sein fast 7 Jahre und ich war so nervös wie noch nie. Die Tage davor baute ich noch ein paar extra Kniebeugen in mein Workout ein und konzentrierte mich auch hauptsächlich auf Beinübungen, damit ich gut gestärkt die Piste runterbrettern kann und ja keinen Muskelkater bekomme.

Frühmorgens holte mein Freund mich ab, wir beluden das Auto mit meiner Skiausrüstung und nach knapp 1,5 Stunden Fahrzeit waren wir auch schon in St. Corona am Wechsel. Wir befürchteten erst, dass es aufgrund des viel zu warmen Winters zu wenig Schnee geben würde und wir doch noch etwas weiter fahren müssten, aber die Sorgen waren vollkommen unbegründet! Bevor wir jedoch mit dem Einser-Sessellift den Berg hinauf fuhren, verbrachten wir die erste Stunde im Kinderland, denn schließlich musste ich erst wieder ein Gefühl für die Bretter an meinen Füßen bekommen. Die ersten Minuten waren furchtbar, ich fühlte mich wahnsinnig verloren und bekam langsam Zweifel, ob es denn wirklich eine gute Idee gewesen war, nach so langer Skiabstinenz auf die Piste zu wollen. Mein Freund war aber ein geduldiger Lehrer und so stapften wir uns immer und immer wieder auf den flachen Hügel hinauf, damit ich wieder im Pflug hinunterfahren konnte. Nach einigen Versuchen bekam ich wieder ein Gefühl dafür und traute mich vorsichtig an die ersten Parallelschwünge, bis ich mir sicher war und sagte, dass ich bereit für die richtige Piste sei.


Da war aber noch der Sessellift! Davor hatte ich immer noch etwas Panik, da man beim Wegfahren immer sehr schnell sein muss, aber das klappte schlussendlich ganz ohne Probleme. Endlich waren wir am oben und ich freute mich wahnsinnig auf die Piste, auch wenn ich bei der Abfahrt des ersten Teilstückes das ein oder andere Mal kreischen musste, weil es doch steiler war als geahnt. Die einzelnen Pisten waren nämlich nicht angeschrieben und so kam es dazu, dass wir statt einer blauen Piste gleich mal eine rote nahmen. Ein bisschen Herzpochen und Panik später, befanden wir uns aber endlich auf einem etwas flacheren Stück und dann erinnerte ich mich wieder an die Schulzeit zurück und wusste genau, warum ich das Skifahren so liebe. Es macht einfach unheimlich Spaß! Der schöne Ausblick, der viele Schnee und der Adrenalinkick bei jeder Abfahrt. Die körperliche Anstrengung gerät schnell in den Hintergrund und macht sich erst im warmen und gemütlichen Bett bemerkbar. So gut wie nach diesem Tag habe ich schon lange nicht mehr geschlafen! Der befürchtete Muskelkater blieb nahezu aus, nur meine Schultern schmerzten etwas, was wohl dem vielen Stockeinsatz im Kinderland zu verschulden ist.


Das Skigebiet in Sankt Corona ist generell eher überschaubar und daher perfekt für einen Tagesausflug, die Pisten sind sehr gut für Anfänger und Familien geeignet. Menschenmassen sucht man vergeblich. Die Fahrt mit dem Sessellift war jedes Mal unglaublich entspannend und schön, man vergisst alles um sich herum, genießt die Ruhe und merkt immer wieder aufs Neue wie schön die Natur um einen herum ist. Der Liftwart begrüßte uns jedes Mal mit freundlichen Worten und einem Lächeln, so viel Herzlichkeit ist man als Stadtkind nur selten gewohnt. Umso trauriger werde ich, wenn ich Nachrichten lese, die den Tod dieses schönen Skigebietes prognostizieren und ich hoffe, dass sich das nicht bewahrheitet, denn wir würden jederzeit wiederkommen und planen Mitte des Monats einen weiteren Ausflug, falls es unsere neuen Stundenpläne zulassen. Der Standard berichtet zwar von einem Face-Lifting für die Region, aber was mit dem Wintertourismus passiert, bleibt wohl weiterhin unklar.

Nach ein paar ausgiebigen Stunden freuten wir uns schon sehr auf das Abendessen und entschieden uns dafür ein Gasthaus im Tal aufzusuchen. Zu unserer Enttäuschung waren fast alle Restaurants geschlossen und wir hatten schon die Sorge hungrig Nachhause fahren zu müssen, als wir den Gasthof Fernblick entdeckten, der mit deftiger Hausmannskost lockte. Ich bin eigentlich keine ganz so große Liebhaberin von bürgerlicher Küche, aber nach einem langen Tag auf Skiern hatte auch ich große Lust auf eine deftige Mahlzeit. Ich hätte so gerne einen Germknödel mit viel Mohn und Vanillesauce gehabt, aber mit Putenschnitzel und Pommes machte man mich auch glücklich. Mein Freund hatte das Fernblick Schnitzel, gefüllt mit Speck, Käse und Jungzwiebeln. Der Service war sehr freundlich und entspannt, der Ausblick auf die Berge einfach traumhaft. Der perfekte Abschluss eines schönen Ausfluges.

Wie findet ihr Wintersport? Geht ihr gerne Skifahren? Welches Skigebiet besucht ihr am liebsten?


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