Svenja Thomsen

[Rezension] A little too far



von Lisa Desrochers
"Wie konnte das passieren? Wie konnten sie so weit gehen? Ihr Stiefbruder Trent war doch immer Lexis bester Freund und engster Vertrauter. Fluchtartig verlässt Lexi ihre Familie und bricht zu einem Auslandsjahr in Rom auf. Aber auch Tausende von Kilometern entfernt und trotz des attraktiven Alessandro schafft sie es nicht, den Mann, den sie nicht haben kann, zu vergessen . ."



Nach einem unangenehmen Wiedersehen mit ihrem Ex, sucht Lexie trost bei ihrem Stiefbruder Trent. Die beiden sind die besten Freunde doch an diesem Tag landen die beiden miteinander im Bett.
Für Lexie bedeutet das ein großes Gefühlschaos, denn auf einmal wird ihr klar, dass sie tiefere Gefühle für ihren Bruder hegt.
Um Abstand zu gewinnen kommt ihr das Auslandsjahr in Rom für ihr Studium sehr gelegen, in Italien widmet sich Lexi mit großer Hingabe ihrer Liebe zur Kunst und lernt auf umwegen den angehenden Priester Alessandro kennen.
Bei den beiden wächst eine innige Freundschaft heran, bis auch da Gefühle entstehen und Lexi erneut in einer mehr als auswegslosen Situation zu stecken scheint..


Das Pärchen selbst dagt mir nicht wirklich zu, rein optisch mag ich es einfach nicht zudem finde ich sie auch noch zu jung für diese Altersklasse um die es hier gehen soll. Ansonsten mag ich das Design schon, hätte nur ein anderes Pärchen genommen. :P


Das Buch hat mich vor allem Aufgrund der schwierigen Konstellation angesprochen, denen die Protagonisten hier ausgesetzt werden.
Es scheint ein ziemlich schwieriges Unterfangen zu sein und prinzipiell wird dies auch gut eingesetzt, allerdings hätte ich mir schon gewünscht, dass das im größeren Ausmaß anzutreffen wäre, denn das volle Potenzial wurde hier meiner Meinung nach nicht ausgenutzt.

Damit meine ich nicht nur die Beziehung von Lexi und Trent sondern auch bei Alessandro und Lexi hätte man mehr Konflikt aus der Situation schlagen können, vor allem da er ja ein konservativer Katholik ist. Das wurde mir aber beides ein bisschen zu verinfacht dargestellt, von außen gab es eigentlich keine weiteren Probleme und das habe ich vermisst.

Generell hat es mich auch ein bisschen gestört wie sehr die Autorin sich mit den Nebensächlichkeiten aufhält, auch wenn das Buch dadurch an Anspruch gewinnt, weil man sich viel mit Lexis Interesse der Kunst auseinandersetzt und hier sogar noch ein bisschen Wissen hinzu gewinnen kann. Dennoch hätte das von mir aus gerne im Hintergrund bleiben können, aber auf der anderen Seite gehört das halt zu Lexi und ist auch wichtig für ihren persönlichen Lebensweg. Mein Interesse konnte das leider nur bedingt wecken.

Was ich ebenfalls noch erwähnen muss ist, dass Religion hier schon eine übergeordnete Rolle spielt, das einzige was ich daran ziemlich nervig fand war, dass bei jedem "Oh mein Gott" aus Lexis Mund erst einmal ein Drama gemacht wurde, von Lexi selbst dann auch noch am meisten. Einmal war diese Situation ganz komisch, aber irgendwie entwickelte es sich zu einem Running Gag im Buch, nur war das halt kein Gag. ;)

Es gibt von meiner Seite also schon einiges zu kritiesieren, dennoch blieb bei mir am Ende ein positives Gefühl haften, was vor allem an den (man mag es kaum glauben :D) Charakteren lag, die ich hier wirklich gerne mochte.
Im gegensatz zu anderen Protagonisten in diesem Genre sind sie schon wesentlich leichter heißt, sie haben entweder ein nicht allzu schweres Leben hinter sich oder haben dieses schon gut überwältigt. Das empfand ich als sehr erfrischend. :)

An Lexie mochte ich zum Beispiel ihre Beigeisterungsfähigkeit, mit der konnte ich mich auch ein Stückweit identifizieren und ich mochte es schon, dass sie kultiviert rüberkam und dennoch hatte sie auch eine kindliche Unschuld und Naivität die ich bei ihr aber nicht als überpitzt empfand.

Mein größtes Interesse galt aber Alessandro, er hatte schon ein schwieriges Leben und dies zu erforschen war schon sehr interessant, vor allem wenn man weiß wohin ihn das geführt hat. Alessandro wirkt sehr im reinen mit sich und konnte seine Vergangenheit auch mit etwas Abstand betrachten und dennoch hat das bei mir Emotionen hervorgerufen und ich war sehr berührt.

Der erste Teil liefert schon einmal einen kleinen Ausblick auf den zweiten Teil und ich kann nur sagen, dass ich schon neugierig bin wie sich das entwickeln wird und für mich steht fest, dass ich auf jeden Fall weiterlesen werde. :)


Ein New Adult Buch das weitaus weniger kaputte Protagonisten beinhaltet, diese sind dennoch sehr sympathisch und wussten mich zu begeistern und bewegen. Nicht alles traf hier meinen Geschmack, aber im großen und ganzen bin ich zufrieden.

3,5 - Unterhaltsam bis zum Ende
Weitere Informationen:
  • Taschenbuch: 400 Seiten
  • Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. Dezember 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 342371607X
  • ISBN-13: 978-3423716079

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