Matjes mit Speck und Stipp à la Mama Luxat. Und wie das so ist, wenn man zum Kurzurlaub in die Heimat fährt.

Urlaub in der Heimat. Darauf hatten wohl nicht nur wir große Lust, sondern auch mein Blog. Zack, packte der am Mittwochmorgen seine Sachen und fuhr schon mal vor. Ohne Bescheid zu sagen. Licht aus, noch kurz ‘ne Nachricht – nicht mehr zu erreichen. Das war’s. Kommt nicht wieder vor, hat er geschworen. Na gut, na dann.

Also Urlaub in der Heimat. Ostfriesland. Eigentlich wollten wir ein schweineteures Wellnesshotel buchen. Weil ich saualt geworden bin. Aber dann sagten meine Eltern: “Kommt doch lieber zu uns, wir machen euch das Hotel.”

Also ab zu den Eltern. Da, wo die einzige Sorge ist, wann es welche Mahlzeit gibt. Das muss geklärt sein, sonst herrscht Nervosität. Also erst Frühstück, dann alles weitere planen: Wann Mittag, wann Kaffee/ Tee, wann Abendbrot. Und – spazieren gehen. “Wir müssen raus, sonst läuft uns das gute Wetter weg!” – Mama Luxat.

Ist das geklärt, herrscht Freiheit. Werden alle (Enkel-) Kinder bespaßt. Muss man selbst nicht kochen, Tisch (ab-) decken, darf man auf der Couch herumliegen, lesen, Schokolade essen, die paar Shops in der Innenstadt von vorn bis hinten durchkämmen. Sich Sachen kaufen, die man sich sonst wahrscheinlich nie kaufen würde, aber jetzt, wo man gerade mal Zeit hat, ach guck, das gibt’s hier, aha, na ja, kann man doch sicher mal gebrauchen.

Alte Bekannte treffen, Ecken wieder sehen, an Geschichten von früher denken, die man da erlebt hat. Diese Gefühle, damals so riesengroß, so wie man sie heute leider nur noch so selten hat. Manche davon aber Gott sei Dank auch gar nicht mehr. Diese Unsicherheiten. Die Träume. Mit sich selbst Weißte-noch? spielen und schnell eine Nachricht an die liebste Freundin von damals schicken. Dankbar sein, für das was früher war und heute ist.

Und weil schon Tage vorher per Anruf gefragt wurde, was man gern essen würde, wird täglich Lieblingsessen aufgefahren. Zum Beispiel Matjes mit Stipp und Speck. So einfach zu machen, so köstlich. Siehe Rezept unten.

Zurück in der zweiten Heimat Hamburg läuft’s dann erstmal wieder wie geschmiert. Was sicher am vielen Pudding liegt, der im Teekuchen steckte. Und der sich jetzt auf der Hüfte und im Herzen breit macht.

Danke, Mama & Papa.

REZEPT MATJES MIT STIPP UND SPECK À LA MAMA LUXAT

Für 4 Personen

Zutaten: 2 x 500 g-Becher Joghurt, 100 ml Sahne, 1 große und eine kleine Zwiebel, 6 Gurken-Sticks, 1 sauren Apfel (Boskop), 1 TL Zitronensaft, 1/2 EL Zucker, 8 Natur-Matjes (Matjes in Öl funktioniert auch), 200 g geräucherter, durchwachsener Speck, 800 g Bohnen, frisches Bohnenkraut oder 1 EL getrocknetes, 1/2 Gemüsebrühewürfel, ca. 12 Pellkartoffeln

Zubereitung, den Stipp am besten am Abend vorher zubereiten, dafür:

Die große Zwiebel schälen, in Streifen schneiden und mit kochendem Wasser übergießen. Den Joghurt und die Sahne dazu geben. Die Gurkensticks in Würfel schneiden und ebenfalls dazu geben. Den Apfel schälen und in Würfel schneiden und – genau, dazu geben. Alles mit dem Zitronensaft und Zucker verrühren und über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.

Zubereitung am nächsten Tag:

1.) Matjes abspülen, abtupfen und für 2-3 Stunden in den Stipp (die Soße) geben.

2.) Den Speck in Würfel schneiden, die Zwiebel schälen und klein schneiden und beides kurz in Margarine anbraten.

3.) Die Bohnen putzen und mit dem Bohnekraut ca. eine Stunde in Salzwasser mit einem halben Gemüsebrühwürfel kochen, bis sie weich sind.

4.) Pellkartoffeln oder Bratkartoffeln parallel zu den Bohnen zubereiten.

Mahlzeit!

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