Murmeltiertag Blogging On Quergefönt

So nicht

Es ist nicht so, dass ich nichts mehr zu sagen hätte, seit mein erster Roman Quergefönt erschienen ist. Ganz um Gegenteil, oft habe ich den Kopp voller Geschichten und weiß nicht, wohin damit. Aber dann rät mir der gierige Autor in mir, daraus ein zweites Buch zu machen. Doch nicht alles kann ich meinem fiktiven Ich-Erzähler in die Schuhe schieben.

So ist trotzdem ein kleiner, persönlicher und ebenso fieser wie böser Text entstanden, der eigentlich weggeschlossen gehört und von dem sich auch mein autobiografisches Ich ausdrücklich distanzieren will. Sicher ist sicher.

“Venus scheint auf ihrer Umlaufbahn gehörig ins Straucheln geraten zu sein”, denke ich, als ich den Rechner hochfahre und mir sogleich Nachrichten von einer Lucky_69, einer Just-4-you und einer sexy-Dianchen entgegenpoppen. Seitdem ich mich auf dieser Single-Website angemeldet habe, geht es in meinem eMail-Postfach zu wie im Hafenbordell von Kalkutta.

“Apropos poppen”, schießt es mir in den Sinn und ich überlege, wann ich eigentlich meinen Fiffi das letzte Mal um den Block geführt habe und wie es war. Altbacken trifft es wohl am ehesten, stiefmütterlich möchte ich in diesem Zusammenhang lieber nicht in den Mund nehmen. Sie hatte rundherum Haare wie in den 70ern und nur ein starres Repertoire, das übers Bett und die Missionarsstellung keinen einzigen Millimeter herausragte. Analogpoppen ohne Abenteuer. Mit einem Wort: Es war langweilig und vorhersehbar wie die Lindenstraße. Seit Jahrzehnten nach dem gleichen Rezept, aber für meinen Geschmack einfach deutlich zu schal. Ohne Würze und ohne Pfeffer, rein, raus und peng! Nichts also, was einen erfahrenen Mann vom Klo holen könnte.

Allein ist immer noch am schönsten.



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