Heute ist
midsommarafton – und zur Feier des Tages könnt Ihr hier bei "Verliebt in Schweden" etwas gewinnen. Nämlich
drei 25-Euro-Gutscheine für Onfos, den tollen Münchner Online-Shop für schwedische Lebensmittel und einiges Schwedische mehr (während es
parallel im Onfos-Blog auch etwas ganz Besonderes zu gewinnen gibt ...). Von Abba-Sill über typisch schwedische Buttermesser, Kalles Kaviar, schwedischen Whisky bis hin zu Zeitschriften und Zoégas Kaffee aus der Rösterei in unserem schönen Wohnort Helsingborg bekommt Ihr dort alles, was das sich nach Schweden sehnende Herz begehrt. Unter anderem hat Onfos einen hervorragenden
Fischfond im Programm, der in unserer Küche häufig zum Einsatz kommt (auch wenn wir ihn hier vor Ort kaufen) und mit dem Joakim seine wunderbare
fisksoppa zaubert. Diese
fisksoppa bildet heute den würdigen Auftakt zu unserem kleinen Mittsommerbuffet, an dem es natürlich auch bei uns das klassische Mittsommeressen geben wird – also
sill, Kartoffeln mit Sauercreme und Schnittlauch,
Västerbottenpaj und natürlich als Nachtisch jede Menge saftige
jordgubbar. Nur Schnaps und Bier werde ich mir in diesem Jahr verkneifen – angesichts gewisser und ganz wunderbarer Umstände.
Svansk fisksoppa, fein in französische Schale
geworfen – schmeckt (auch) zu Mittsommer
In Joakims
svanska (Wortmix aus
svensk = schwedisch und
fransk = französisch)
fisksoppa vereinen sich schwedische Aromen aufs Vorzüglichste mit französischen. Das ist gar nicht so seltsam, denn die schwedische Küche wurde im Laufe der Zeit ordentlich französisch gewürzt. Bereits König Gustav III. liebte Ende des 18. Jahrhunderts Frankreich und die französische Küche und sprach angeblich mit seiner gesamten Familie nur Französisch. Seit dann die Schweden einige Jahrzehnte später mangels royaler Nachkommen kurzerhand 1810 den französischen Marschall Jean-Baptiste Bernadotte als Kronprinz importierten (man muss sich nur zu helfen wissen), wurde es dann noch frankophiler. Jean-Baptiste – seit seiner Krönung im Jahr 1818 besser bekannt als Karl XIV. Johann – ist ein direkter Vorfahre des jetzigen Königs. Kalle, der alte Haudegen, brachte die hungernden Schweden zum Beispiel darauf, dass man die überall wachsenden Steinpilze tatsächlich auch essen kann – seitdem heißt der Steinpilz in Schweden zum ewigen Dank
karljohansvamp. Steinpilze gehören allerdings nicht zu den Zutaten in Joakims Suppe, dafür viele andere delikate Dinge. Als da wären (für vier bis fünf Portionen):
400 - 500 g weißes Fischfilet, auch gern tiefgefroren, zum Beispiel Kabeljau (aus nachhaltiger Fischerei, mindestens mit MSC-Siegel), sowie – nach Geschmack und Verfügbarkeit – Shrimps, Krebsschwänze, etc.
4 - 5 Knoblauchzehen 1 - 2 rote Zwiebeln 1 rote oder orange, mittelscharfe Chilischote
3 - 4 Möhren 5 - 6 durchschnittlich große Kartoffeln 1/2 Knollensellerie ODER 1 Fenchelknolle 2 Pastinaken ODER 2 Petersilienwurzeln 5 - 6 Kirschtomaten 1 Stange Lauch
1,5 dl Weißwein (wir verwenden derzeit alkoholfreien)
2 Esslöffel Fischfond (oder mehr, bitte selbst abschmecken)
2 - 3 dl Sahne oder Schmand 1 unbehandelte Zitrone 2 - 3 Esslöffel Weizenmehl Wasser
1 Teelöffel Anis (kann man weglassen, wenn man den nicht mag)
1 Esslöffel Estragon (französischer Akzent)
ODER 1 Esslöffel fein geschnittener Dill (schwedischer Akzent)
2 Teelöffel Kurkuma ODER ein kleines Tütchen (0,5 g) Safran (für die besonders französische Variante, in diesem Fall bitte Estragon statt Dill verwenden)
Salz schwarzer Pfeffer aus der Mühle Olivenöl
Vorbereitung:
- gefrorenen Fisch auftauen, frische Filets mit kaltem Wasser abspülen
- Krustentiere (so vorhanden) pulen und kalt stellen
- Knoblauch schälen und mit der Seite des Küchenmessers leicht anpressen
- Zwiebeln schälen und in Spalten schneiden
- Chilischote fein hacken
- Paprika entkernen, waschen und würfeln
- Kartoffeln und Knollensellerie (oder Fenchel) schälen, in ca. 2 cm große Würfel schneiden
- Möhren schälen und in mittelstarke Scheiben schneiden
- Lauch waschen, 2/3 des Lauchs in grobe Ringe schneiden, 1/3 in sehr feine Streifen
- Pastinaken (bzw. Petersilienwurzeln) schälen und in ca. 1 cm große Stücke schneiden
- Kirschtomaten halbieren
- Zitrone waschen und die Schale fein reiben
- Zitrone auspressen
- Wein und Sahne/Schmand abmessen
- Kräuter und Gewürze bereitstellen
Zubereitung: Ihr braucht einen großen Topf, am besten einen gußeisernen (Joakim schwört auf seinen orangefarbenen
Le Creuset, eine leichte Frankophilie schlummert also auch in unserem Hause). Olivenöl darin bei mittlerer Hitze erwärmen. Knoblauch, Zwiebeln und Chili zugeben und einige Minuten andünsten.
Sämtliche Wurzelgemüse (alles, was unter der Erde wächst, also auch die Kartoffeln) zugeben, umrühren und andünsten – das Gemüse soll keine Farbe annehmen.
Anis, Kurkuma (oder Safran) und Weizenmehl zugeben, umrühren.
Eine Minute dünsten. Dann so viel Wasser zugeben, dass alles gut bedeckt ist.
Gut umrühren.
Wein, Zitronensaft und Fischfond zugeben. Umrühren. Deckel auflegen und bei mittelschwacher Hitze ca. 15 - 20 Minuten kochen lassen bis die Möhren anfangen, weich zu werden.
Nun Fisch, Sahne (oder Schmand), Zitronenschale, Lauch (außer den Deko-Streifen), Tomaten, Paprika und Estragon (oder Dill) zugeben. Aufkochen, dann Hitze reduzieren und ohne Deckel köcheln lassen bis der Fisch fertig ist. Das dauert etwa 10 - 15 Minuten.
Mit Salz, Pfeffer und eventuell mehr Fischfond abschmecken.
Umrühren und mit dem in Streifen geschnittenen Lauch und eventuell einer Messerspitze zusätzlichem Dill (falls man kein Estragon verwendet) servieren. Eventuell vorbereitete Schalentiere hinzufügen.
Dazu schmeckt frisch gebackenes Baguette oder helles Sauerteigbrot – z.B. mit Butter, Olivenöl oder Aioli
– ausgezeichnet.
Was Ihr tun müsst, um die angekündigten Einkaufsgutscheine zu gewinnen?
Verratet uns einfach in einem Kommentar bis zum 15. Juli, was Euer schwedisches Lieblingsessen ist und vor allem, warum! Aus allen Kommentatoren werden wir dann Mitte Juli die drei glücklichen Gewinner ziehen. Kleiner Tipp: Lasst Euch doch einfach im
Onfos-Shop inspirieren!
Lycka till!
Onfos wurde übrigens von ein paar waschechten Schweden gegründet, darunter die aus Uppsala stammende Linda Karlsson. Linda ist Journalistenkollegin und macht von München aus ungefähr das, was ich (d.h. Stella) von Helsingborg aus mache – während Linda allerdings für schwedische Zeitungen schreibt, schreibe ich für deutsche. Hier ist ein kleines Interview mit ihr:
Linda, wie kam es dazu, dass du aus Uppsala nach München gegangen und vor allem dort geblieben bist? Ich wollte Deutsch lernen und habe mich einfach in München als Stadt verliebt. Es ist auch spannend, in einem Land zu leben, das so viel politische und wirtschaftliche Bedeutung hat.
Was vermisst du an oder aus Schweden am meisten? In Schweden sind viele Dinge etwas unkomplizierter, vor allem der Umgang mit Behörden. Mir gefällt es auch, dass wir das „Sie“ nicht verwenden. Seit der Du-Reform in den 60ern ist der Schwede mit allen außer den Mitgliedern der Königsfamilie per Du. Allerdings ist meine Heimat nur zwei Stunden per Flugzeug entfernt, wenn das Heimweh zu groß wird.