Interview: Rebelle.de-Gründerin Cécile Gaulke

Fotos: Anna Daki, Interview: Anouk Jans

Chanel, Dior, Givenchy, Marant – bei Rebelle finden sich die schönsten Secondhand Designerteile zu einem guten Preis. Für echte Vintageliebhaber und solche, die dabei sind es zu werden, ist Rebelle.de die perfekte Platform – kaufen und verkaufen, neue Lieblingsstücke finden und sich von den Kleiderschränken anderer inspirieren lassen, das Rebelle Team kümmert sich mit Liebe und Leidenschaft um unsere Herzstücke – wir wollten mehr wissen!

„Unser Ziel ist es, irgendwann das Net-a-porter für Secondhand Mode zu sein. Bei Luxus E-Commerce Läden wie unserem, muss das „Afterbuy Erlebnis“ stimmen – wir geben uns große Mühe bei der Verpackung und Ästhetik.“

Mit einem Interview auf Vogue.de wurde euer Launch eingeleitet, woher kam die Idee zu einem Onlineshops für Luxus Secondhandmode auf dem deutschen Markt?

Ich bin eine große Vintage-Liebhaberin. Natürlich besteht mein Schrank nicht nur aus Designerteilen, doch wenn wieder einmal eine Räumungsaktion bevorstand, kam immer die Frage auf: Wohin mit den Designerartikeln, in denen ich mich selbst nicht mehr sehe? Selbst wenn man Teile nicht mehr trägt, eine emotionale Bindung bleibt, gerade bei Luxus Accessoires. Also musste ein neuer Absatzkanal her.

International gibt es bestimmt schon einige Vorreiter?

International gibt es verschiedene sehr gute Seiten, wie zum Beispiel TheRealReal.

Einzelteile bringen einen ganz anderen Prozess mit sich als Onlineshops für Neuware wie Net-a-porter, wie geht ihr damit um?

Wir haben einen Concierge Service. Wer diesen nutzt, vertraut uns den Foto- und Textprozess an. So ein Prozess muss bei uns automatisiert von statten gehen, damit es sich für Einzelteile auch wirklich lohnt. Der Weg jedes Artikels ist daher vorgezeichnet und folgt den Rebelle-Standards.

Wie groß soll es werden, was erwartet ihr 2014?

Wir werden ab Januar 20 Teammitglieder sein. Das Sortiment erweitern und die Social Media Kanäle ausbauen steht erst einmal im Mittelpunkt.

Und wie sieht es mit den Räumlichkeiten aus? Du sagtest vorhin, dass ihr bereits jetzt Platzprobleme kommen seht?

Etwas über 400 qm haben wir hier. Zum Glück sind sie ausbaubar, aus einem Fotoplatz wurden letzten Monat beispielsweise zwei. Das Lager ist unsere größte Sorge, wir suchen parallel schon nach neuen Räumlichkeiten.

Werden die Liebe zur Mode durch die tägliche Arbeit und Beschäftigung mit Modeartikeln größer und die Einkäufe zahlreicher?

Die Zeit, in der ich mich wirklich mit Mode beschäftigen kann, wird immer kürzer, da ich so viele andere Dinge auf dem Zettel habe. Natürlich kam mir die Idee durch meine Leidenschaft zur Mode, aber die tägliche Routine dreht sich weniger um das Produkt als um die wirtschaftlichen Prozesse dahinter.

Wie würdest du deinen eigenen Stil beschreiben?

Sehr facettenreich. Sandro, Cos, Zara aber auch Joseph und Phillip Lim, trage ich unglaublich gern, bei ihnen ist der Wiedererkennungswert die Qualität.

Du hast in London und Paris gelebt, hast du dort Lieblings-Vintage-Boutiquen, die du empfehlen kannst?

In London ist es der Laden „Pandora“ um die Ecke von Harrods und „One of a kind“ in Nothing hill. In Hamburg „D´or“ und „Secondella“.

Ihr arbeitet nicht nur mit Privatverkäufern, sondern auch mit gewerblichen Anbietern, den größten Secondhandshops Deutschlands, zusammen. Was macht Rebelle so besonders, wo liegen die Qualitäten?

Nicht nur die hochwertige Gestaltung und Verpackung ist bei uns ein Plus, sondern auch die Zahlungs- und Echtheitssicherheit. Jedes Teil wird bei uns auf Echtheit und Qualität geprüft. Seit Jahren kranken Onlineseiten wie z.B. Ebay an deren Fake- und Plagiatsfällen, das haben wir gelernt zu vermeiden. Authentizität ist uns sehr wichtig! Meine Kollegin, bei uns „Head of Quality“ schult ihr Team selbst, da es hier schwer ist erfahrenes Personal zu finden. Auf Multibrand-Ebene erst recht: Unsere Markenliste umfasst ca. 600 Designer. Welche Prägungen, Leder und Reisverschlüsse nutzt welches Label? Sowas kann man nicht studieren. Die Expertise kommt erst durch jahrelange Erfahrung!

Stellt ihr so für Secondhandshops eine Konkurrenz dar?

Der offline Handel beobachtet uns natürlich. Allerdings arbeiten wir sehr kooperativ mit vielen Shops zusammen und da wird es wohl nie zu Konkurrenz-Herausforderungen kommen. Wir sind eine smarte und gute Lösung, die Artikel der Läden zu digitalisieren. Liebhaberartikel müssen ihre Abnehmer finden und dabei können wir bestens helfen. Je größer die Zielgrube ist, die auf die Artikel zugreifen kann, desto schneller findet jeder Artikel auch ein neues Zuhause.

Auch Bloggerkooperation stehen bei euch auf der Social Media Liste, wie werden sich diese gestalten?

Wir bauen gerade ein Onlinemagazin auf. Hausbesuche und Interviews sind die nächsten Steps. Sich austauschen und mit Bloggern und guten Kunden verbinden, wird ein weiterer Fokus werden. Wir freuen uns auf alles, was kommt!

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