Warum ich kein Sneakergirl bin

Vermutlich geht es schon mit dem Wort Girl los. Sneakerwoman klingt aber auch nicht besser. Girl würde zu Sneakern durchaus passen. Wie man das Wort Sneaker beugt, findet Ihr übrigens hier: Wiktionary. Sneaker haben für mich eine jugendliche Ausstrahlung und weder mein Lebensgefühl noch mein Look ist jugendlich. Ich bin eher zu früh erwachsen geworden als zu jugendlich geblieben.

Seit einiger Zeit überlege ich, warum so viele erwachsene Frauen zwischen 30 und 60 inzwischen mit Sneakern zu sehen sind und sich damit gut fühlen. Bei einigen finde ich es optisch richtig klasse, bei vielen ü40 und ü50 gefällt es mir nicht. Das liegt zum Teil daran, dass wenn man Moden zum zweiten Mal mitmacht, man oft altersmäßig verkleidet damit wirkt. Es passt dann nicht in das Gesamtbild. Zum anderen sprechen mich elegante Kombinationen und Stilbrüche damit nicht an. Ihr dürft da gerne anderer Meinung sein. Ich weiß, dass viele meiner Leser_innen das Thema anders sehen. Mein Rat: Guckt zumindest wirklich genau hin, ob es zu Euch passt. Wenn ja – alles gut.

Warum Ihr und nicht ich?

Zurück zu der Frage, warum Sneaker aus meiner Sichtweise konkret zu mir nicht passen. Die Antwort neben der Jugendlichkeit ist ganz einfach: Ich bin unsportlich.

Kein Freizeitschuh steht mehr für Sport als Sneaker. Sneaker stehen für Leichtathletik, Springen, Werfen, Sprinten … Das bin nicht ich. Ich mache Sport, bin aber eine absolute Null in diesen Dingen. Damit steht dieser Schuh u.a. für die Schmach des Schulsports, peinlichste Bundesjugendspiele, den genervt auf mich wartenden Lehrer am Ende des Waldlaufs und die Lacher über meine Wurfversuche.

Ich kann Schwimmen, Wandern, Tanzen, bin früher gerne und gut Fahrrad, Inliner, Schlittschuh, Ski gefahren und bin vermutlich gelenkiger als die meisten von Euch und habe eine gute Körperhaltung. Aber das zählt alles nicht, wenn es um den Begriff der Sportlichkeit im Volksmund geht.

Zusammen damit, dass voluminöse Schuhe den Menschen kleiner wirken lassen und nicht gerade figurschmeichler sind lautet das Fazit: Wir werden optisch keine Freunde.

Wie komme ich überhaupt auf das Thema? Paul ist schon wieder Schuld! Nicht nur, dass ich mir für den Zausel Schneestiefel gekauft habe, jetzt brauchte ich auch noch leichte Spaziergehschuhe. Da wir viel in der Fischbeker Heide mit unebenen Sand- und Waldböden sowie Steigungen unterwegs sind, tun meinen Gelenken Schuhe mit etwas Dämpfung der Sohle dabei gut. Diese Funktion brauchten meine Sommerstiefeletten bisher nicht zu erfüllen.

Damit Kopf & Knie Spaß an den Touren haben, habe ich mich zum Sneakerkauf hinreißen lassen. Die Größe zuzugeben, dass sie bequem sind, habe ich. Mehr erwarte ich von ihnen nicht. War gar nicht ein einfach, im Laden ein möglichst unauffälliges und passendes Modell zu finden. Auf die Idee der dunkelblauen Version hat mich eine Diskussion im ü30Blogger-Forum gebracht. Mit der leuchtendgelben Daunenweste zusammen ist das Outfit mein Beitrag zum knallfarbigen April im Modejahr 2015 mit dem Thema big-bang.

Bei Amazon hätte ich sie ein paar Euro günstiger bekommen, aber bestimmt nicht die passende Größe bestellt. Dass es sich bei dem Modell Eilte Leather SI um eine Neuauflage eines Modells von 1976 handelt hat den Vorteil, dass ich ihn zum ersten Mal im Leben trage. In den 1970ern kannte ich nur Adidas und Puma.

Gespannt bin ich darauf, ob ich mich von der Bequemlichkeit hinreißen lasse und man mich auch anderweitig in der Freizeit in diesen Schuhen mal sehen wird oder nicht. Ich gebe zu, dass ein blau-weißes Ringelshirt dazu gar nicht schlecht aussieht .

Was verbindet Ihr mit Sneakern?


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