[Buchtipp] Martin Klessinger – „O wie ängstlich, oh wie feurig,…“


„Musik … kann auf verschiedene Weisen gehört werden; man kann sich ganz den Tönen und dem durch sie vermittelten Gefühl hingeben, oder man kann analysierend alle Einzelheiten der Komposition nachvollziehen … Doch unabhängig davon, wie man die Musik hört, je mehr man über sie weiß, umso mehr Einzelheiten wird man hören, und umso größer wird die Freude an der Musik sein.“ (aus dem Vorwort) Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, das ich in den letzten Wochen immer mal wieder zur Hand genommen habe: „Oh wie ängstlich, oh wie feurig, …. – Form und Ausdruck in der Musik der Oper von Monteverdi bis Rihm.“ Geschrieben von Martin Klessinger. Das Buch ist kein klassischer Opernführer in dem die Handlungen wiedergegeben werden, sondern richtet sich vor allem an diejenigen, die ihr Wissen vertiefen möchten. Die musikalische Intention und Aussagekraft seht hierbei im Mittelpunkt. Martin Klessinger führt in einer detaillierten und wissenschaftlichen Analyse durch die Themen und zeichnet anhand der Musikgeschichte die Entwicklung und Möglichkeiten des musikalischen Ausdrucks in drei Teilen nach: Musikalische Formen Der erste Teil widmet sich der Entwicklung der musikalischen Formen Rezitativ, Arie, Ensemble und Finale. Veranschaulicht wird dies durch zahlreiche Musikbeispiele aus der Operngesichte. „Musik erklingt in der Zeit, jeder Ton hat nur eine endliche Dauer; Musik, die am Ohr des Hörers vorüber zieht, stellt daher große Anforderungen an sein Gedächtnis, wenn die als Musikstück und nicht als bloße Abfolge von Klängen erfasst werden soll. Musikalische Formen oder Kompositionsmodelle bilden die Voraussetzung für die Erfassung musikalischer Zusammenhänge,….“ (S. 15) Musikalischer Ausdruck Im zweiten Teil geht es um den musikalischen Ausdruck: Sprache und Musik, Musikalische Ausdrucksmittel, Musikalische Dramaturgie: „Musik ist in der Lage, Personen so zu charakterisieren, dass ihre Handlungsweise folgerichtig und verständlich erscheint, denn durch Musik kann auch das ausgedrückt werden, was mit Worten nicht gesagt werden kann. (…) Oft werden wichtige musikalische Details wie eine besondere melodische Wendung, ein plötzlicher dynamischer Akzent oder eine rhythmische Variation, eine unvollständige Kadenz, ein Wechsel der Tonart oder eine harmonische Verschiebung, oder auch eine unerwartete Instrumentierung nicht bewusst wahrgenommen. Doch genau dies sind die Mittel, welche der Musik Ausdruck und dramatische Kraft verleihen.“ (S. 111). Auch hier werden die besprochenen Aspekte mit detaillierten Musik-Beispielen untermalt. Oper und Musikdrama Im dritten Teil "Oper und Musikdrama" werden aufbauend auf den ersten beiden Teilen mehr als vierzig Opern ausführlich analysiert. Beginnend mit den Anfängen der Oper im frühen 17. Jhd. bis hin zum späten 20. Jhd. Falls jemand von euch interessiert daran ist, ob bestimmte Opern/ Komponisten in dem Buch besprochen werden, könnt ihr mich gerne per Kommentar oder Mail (opernblog(ät)gmail.com) danach fragen - aber ich denke es würde den Rahmen sprengen, wenn ich hier alle aufzähle. ;) Details: Martin Klessinger "O wie ängstlich, o wie feurig,..." Form und Ausdruck in der Musik der Oper von Monteverdi bis Rihm agenda Verlag, Münster
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