Milena

Beautyfragen: nie wieder Wimperntusche?

Eigentlich liebe ich diesen Look. Keine Wimperntusche, dafür dunklen Lippenstift, betonte Augenbrauen, Rouge und ein bisschen Highlighter. Keine Wimperntusche zu benutzen ist nicht nur praktisch und angenehm, sondern hat auch diesen ganz bestimmten, eleganten Charme. Es ist der Ungeschminkt-Look, die neue Natürlichkeit, die ihre Kreise zieht: In New York und London tragen die Models aktuell auf gefühlt 2/3 der Shows keine Wimperntusche, und der Nude-Look scheint das neue Ding zu sein, wie auch Katja eben erst festgestellt hat.

Die Tendenz zu Natürlichkeit in Sachen Make-up ist nichts Neues, gelangt aber momentan zu einem neuen Höhepunkt. Während der Teint in der letzten Zeit mit der Highlighter- und Konturierwelle in den Fokus gestellt wurde, wurde das Augen-Make-up zwar zurückhaltender, Wimperntusche war aber immer noch im Spiel – seit Neuestem wird nun sogar die einfach weggelassen oder höchstens ganz zart aufgetragen. Fliegenbeine und Puppenaugenaufschläge scheinen auf einmal out wie nie zu sein.

Ungeschminkte Modelaugen blicken von Laufstegen und Werbeplakaten, Amelie hat sich eh schon vor einer Ewigkeit von Wimperntusche verabschiedet und in meinem Kopf hat sich plötzlich auch ein Schalter umgelegt: Wimperntusche aufzutragen gelingt mir nicht mehr richtig, meine getuschten Wimpern sehen auf einmal aus wie ein Fremdkörper und ich verlasse immer öfter ganz ohne das Haus.

Aber eben doch nicht immer. In die Uni, in die Arbeit, in die Bibliothek, in unser Büro, zum Supermarkt oder Spazierengehen, das alles geht problemlos ohne Wimperntusche. Aber bei wichtigen Terminen oder zum Ausgehen kommt sie doch immer wieder ins Spiel. Das bisschen Schwarz auf den Wimpern hat seltsamerweise immernoch den psychologischen Effekt, dass ich mich “angezogen” und “fertig” fühle. Auch, wenn die ungeschminkten Augen im Badezimmer noch ganz überzeugend aussehen, habe ich das Gefühl, nach ein paar Stunden unterwegs sein ohne Wimperntusche müde und fertig auszusehen – und auch dem Umfeld fällt der Unterschied auf, erkennbar an “du siehst irgendwie müde aus”-Kommentaren. Wieso nur hängt so viel Gefühl an dem bisschen Farbe?

Ist es nur die jahrelange Gewöhnung an schwarz getuschte Wimpern? Bei meinen kurzen und geraden Wimpern bin ich mir nicht sicher, ob Wimpernfärben vielleicht eine Alternative darstellen würde, denn kleiner sehen die Augen auch mit dunklen, kurz-geraden Wimpern aus. Es bleibt wohl eine Sache der Einstellung und des Mutes, ob ich aus meiner akuten Wimperntuschenabneigung einfach eine Wimperntuschenabstinenz machen werde – à la “wenn ich mich selbst dran gewöhne, dann tut das auch mein Umfeld”. Trotzdem kann ich mir dann doch noch kaum vorstellen, ohne Wimperntusche auszugehen oder, am banalsten, Outfitfotos ohne Wimperntusche zu machen – ein wirklich unschöner Gedanke und vielleicht genau der Grund, um es mal anders auszuprobieren und sich zu entspannen.

Wie sieht es bei euch aus – traut ihr euch? Oder fühlt ihr euch mit Wimperntusche einfach wohler?

Bilder: 3.1 Phillip Lim / style.com

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