Im Interview: Katja von Alles im Wunderland

“Manchmal denke ich bereits vor dem Frühstück an sechs unmögliche Dinge.” Wenn man Katja von Alles im Wunderland im Interview zuhört, bekommt man den Eindruck, dass sich die unmöglichen Dinge, an die sie denkt, nicht an zwei Händen abzählen lassen. Dabei liegt es ihr ganz besonders am Herzen längst vergessenem Spielzeug wieder Leben einzuhauchen und es so in ganz besondere Schmuckstücke zu verwandeln, die jedem Kinderzimmer etwas Magisches verleihen. Dabei wird sie besonders durch ihr Tochter und ihre gemeinsame Liebe zu Märchen inspiriert.

Erfahre jetzt im Interview noch mehr über Alles im Wunderland

Bitte stell Dich kurz vor:
Ich bin Katja, 43 Jahre alt und ich wohne mit meinem Herzkönig und unserem allerliebsten, kleinen Grinsekätzchen in einer zauberhaften alten Stadtvilla am Rande Berlins. Seit unsere Tochter auf der Welt ist, haben die Themen Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung
einen unglaublich hohen Stellenwert in unserem Leben bekommen. In unserem Alltag versuchen wir alle drei dies ganz bewusst – allerdings ohne Verbissenheit – zu leben. Und ich freue mich, wenn ich andere damit „anstecken“ kann. So habe ich meine Liebe zu alten Einrichtungssachen und altem Kinderspielzeug wieder entdeckt und Lust bekommen, altem wieder neues Leben einzuhauchen. In unserer Altbauwohnung ist das hervorragend gelungen; wir haben z.B. einige großartig aufgearbeitete Vintage-Möbel. Und das Kinderzimmer ist mit liebevollen Details aus der Vergangenheit geschmückt und dekoriert. Einiges an Spielzeug ist „very vintage“ und ganz im Stil meiner mit Hand und Herz zusammen gestellten Waren bei „Alles im Wunderland“.

Ohne DIY könnte ich nicht leben, weil …
Dinge selbst zu erschaffen oder wieder zum Leben zu erwecken ein wenig Suchtpotential hat. Es ist mein Antrieb, mein Wohlgefühl. Großes Glück! Das betrifft kleine DIY-Projekte, aber auch „die Großen“. Derzeit sanieren wir z.B. einen alten Bauwagen, den wir als Sperrmüll im Wald entdeckt haben. Bei DaWanda kommt er aber nicht zum Verkauf.

Wie bist Du zu DaWanda gekommen und was hat sich in Deinem Leben seit der Eröffnung Deines Shops verändert?
Ich bin schon lange ein großer DaWanda-Fan und bewundere auf diesem Portal die scheinbar endlose Kreativität vieler Shops. Auch das inspiriert mich. Als meine kleine Tochter auf die Welt kam, habe ich zahlreiche Dinge auf DaWanda erworben, weil sie so einmalig und besonders sind. Irgendwann einmal wollte ich mich dann selbst ausprobieren und habe angefangen kleine Sachen aus Vintage-Stoffen zu nähen und parallel von mir „sanierte“, aufgehübschte Vintage Spiel- und Dekosachen anzubieten. Verändert hat sich mein Leben nur insofern, als dass mein Kreativ- und Arbeitsplatz größer und unordentlicher geworden ist. Neben der Nähmaschine und Massen von
Stoffen, beherbergt er nunmehr auch Kleinwerkzeug, Lackfarben, Zubehörteile für die Produkte und zahlreichen Kleinkram.

Wie bist Du auf den Namen Deines Shops gekommen?
Meine Tochter und ich lieben Märchen. Aus meiner Kindheit konnte ich eine ganze Sammlung Schallplatten retten mit den schönsten Kinder-Märchen. Die hören wir beide gern und lieben das Knistern des Plattenspielers dazu. Bei der Namenswahl für den Shop war mein Favorit „Fundevogel und Zauberlenchen“, weil ich nun einmal mit vielen Fundstücken arbeite und ihnen zu einem zauberhaften Comeback verhelfe. Leider war der Name in ganz ähnlicher Form bei DaWanda vorhanden. „Alles im Wunderland“ war ein Spontaneinfall, ist ein niedliches Wortspiel und steht, wie ich finde, ebenfalls für wundersame, wiederentdeckte Dinge. Das Banner habe ich selbst entworfen. Die darin befindliche Alice ist mir ganz schön ähnlich – wenn auch nur als Silhouette!

Wie bekommst Du Ideen für neue Produkte und wie sehen Deine Arbeitsprozesse aus?
Ich arbeite mit einer Art Mood-Board. Gerade bei den Puppenhausmöbeln und den alten Blechküchen sammele ich lange, bis ich die richtigen Zubehörteile und farblich passenden Accessoires zusammen habe. Unser Wintergarten ist dabei der Show-Room. Hier platziere ich die Einzelteile und stelle sie nach und nach zusammen, bis sie vollständig sind. Dann werden sie repräsentativ in Szene gesetzt und von mir für den Shop abfotografiert.

Kreatives Tief und nun? Was sind Deine Tipps gegen plötzliche Ideenlosigkeit?
Sauerstoff. Sauerstoff geht immer. Ich mache lange Spaziergänge im Wald, am See, an Feldern – hier in meiner Vorstadt habe ich alles zum Greifen nah. Man bekommt den Kopf frei und Platz für neue, kreative Impulse. Manchmal nehme ich eine Kamera mit. Den Mikrokosmos von kleinem Krabbelgetier und Pflanzen finde ich sehr inspirierend. Beim letzten kreativen Tief hat mir ein Nashornkäfer wieder „auf die Sprünge“ geholfen.

Wie machst Du Deine Produkte bzw. Deinen Shop bekannter?
Ich betreibe kein klassisches Marketing, da ich den Shop ja als Nicht-Gewerbliche führe. In meinem Blog stelle ich ab und an mal einige meiner Kreativ-Ideen vor, die dann in ähnlicher Form auch schon mal in meinem Shop landen.

Wie siehst Du Deine Zukunft als Designerin bzw. Kunsthandwerkerin? Worauf dürfen wir uns noch freuen?
Das hängt ganz davon ab, wie viel Platz ich mir noch in Wohnung und Keller „abzwacken“ kann, um meine Produktpalette zu erweitern. Die Lagerung ist für mich derzeit das größte Problem. Eine Zeit lang habe ich auch aufgearbeitete Kleinmöbel für Kinder angeboten, die sehr beliebt waren. Da mir im Moment leider der Platz fehlt, gibt es sie nicht mehr in meinem Sortiment. Aber, wer weiß…Ich arbeite daran!

Wenn Du nicht in Deinem Atelier oder in Deinem DaWanda-Shop bist, dann bist Du…
… im Garten. Er ist unser zweites Zuhause. Er ist sehr groß und obwohl es ein etwas „wilderer“ Bauerngarten ist, braucht er doch ganz schön viel Pflege. Und dann ist da ja noch der großartige Bauwagen, der – mit ein bisschen Zirkus-Flair – unser Garten-Refugium werden soll.

Nenne uns Deine liebsten Orte im Netz:
Ich liebe den Lifestyle Blog Jans Schwester. Er inspiriert mich, weil er so kunterbunt und phantasievoll ist. Außerdem treibe ich mich sehr gern auf Foodblogs herum. Zucker, Zimt und Liebe und Deliciously Ella sind meine absoluten Favoriten. Auf solebich sammele ich Einrichtungs-Impressionen und erfreue mich an coolen Designklassikern genau so wie an verspielten Vintage-Wohnungen und Wohnräumen.

Nenne bitte Deine drei Lieblingsshops auf DaWanda und verrate uns warum Du sie so magst:
Jekyll und Kleid; sie machen großartige Kleider und Oberteile, in denen man einfach immer toll aussieht. Hier habe ich schon einiges an Euros gelassen
Perlenfischer; ich bin stempelsüchtig
Mill Vintage; ich liebe diese Möbel und sie sind wahnsinnig schön in Szene gesetzt

Welchen Ratschlag würdest Du jemandem geben, der vor hat seine kreativen Träume zu verwirklichen? Was würdet Du DaWanda-Neulingen raten?
Ich bin der Überzeugung, dass man ein richtig gutes Konzept benötigt, bevor man bei DaWanda einsteigt. Und Ausdauer! Man sollte sich im Klaren darüber sein, welchen Zweck der Shop verfolgen soll und welcher Einsatz hierfür langfristig notwendig ist. Ein gutes Networking – das stets offen und ehrlich sein sollte – ist das A und O. Verdrahte dich im persönlichen Leben und im Bereich Online-Medien mit guten und hilfreichen Kontakten und schaffe Win-Win-Beziehungen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Perfektionismus oft total hemmt. An einer bestimmten Stelle muss man einfach selbstbewusst durchstarten, an sich glauben und „kleine Fehler“ im Nachhinein ausarbeiten und ausbessern. Im Verlauf gelingt dies nämlich erstaunlicherweise meist viel besser als im Vorfeld.

Was willst Du in Deinem Leben noch erreichen?
So wie es ist, ist mein Leben ziemlich schön. Ab und an vermisse ich meine Heimat – das Ruhrgebiet – sehr, weil dort meine Familie und ganz fantastische Freunde wohnen, mit denen man (vorzugsweise bei einem Bierchen) so wunderbar in gemeinsamen Erinnerungen schwelgen und über das Leben sinnieren kann.

Dein Schlusswort?
Ich liebe diesen Mini-Dialog aus „Alice im Wunderland“, denn jedem von uns steht ein wenig Verrücktheit:
Have I gone mad?
I´m afraid so. You´re entirely bonkers.
But I´ll tell you a secret. All the best people are!

Wenn Ihr auch im Montagsinterview vorgestellt werden möchtet, sendet bitte Euren ausführlich ausgefüllten Fragebogen an Philipp unter [email protected]. P.S. Fotos im Querformat nicht vergessen!

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