Jeanette Fuchs

Tested by FYT: Casa Mãe, Lagos – Boutiquehotel, Restaurant & Conceptstore

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Wie schön, dass es mir schon wieder passiert ist: Einen Ort zu entdecken, der von vorne bis hinten, von oben bis unten, einfach so stimmig und ästhetisch ist, dass sich das Gefühl aufdrängt, einfach bleiben zu wollen! In der Casa Mãe in Lagos möchte man jedenfalls jeden Winkel fotografieren und ihn mit #homeawayfromhome taggen. Nur, dass das eigene Zuhause eigentlich gar nicht mithalten kann. Alleine schon deshalb, weil in heimischen Gefielden einfach das Outdoor-Feeling fehlt, das man an der Algarve das ganze Jahr über genießt.

Das Boutiquehotel, das gleichzeitig Conceptstore, Café, Bar und Restaurant ist, liegt mitten in der schönen Altstadt von Lagos, was aber nicht heißt, dass man sie ohne weiteres finden würde. Man muss sie schon wirklich suchen und die Anfahrtsbeschreibung, die man bei der Buchung erhält, sollte man wirklich Beachtung schenken. Man unterschätze nämlich nie die Labyrinth-artigen Straßen portugiesischer Kleinstädte! Falls man vorhat, das Hotel mit dem Auto anzusteuern, ist zudem die alte Stadtmauer irgendwie im Weg. Doch ist man erst einmal angekommen, ist man auch wieder froh, dass sie noch da ist – die alte Stadtmauer, die dem kleinen, feinen Hotel einen schönen, historischen Rahmen gibt.Und so fühlt es sich sofort ganz heimelig an, nach einem freundlichen und unkomplizierten Check-in, umarmt von alten Mauern aus blassgelbem Sandstein, zur Begrüßung Galão auf der Terrasse zu trinken. Dazu die Vorfreude auf das, was noch kommt. Nämlich eine lässig durchgestylte Suite im ersten Stock mit weitläufiger Terrasse, auf der eine Hängematte zwischen Palmenblättern als Symbol für die Laidback-Atmosphäre dient.

Genau hier möchte man eigentlich sofort bleiben. Ein Teil der weißen Holzbeschattung lässt sich öffnen oder schließen, je nachdem wie viel Licht oder Sicht man gewähren möchte. Geradeaus blickt man auf Palmen und die schützende Stadtmauer, rechts ist das mondäne Stammhaus der Casa Mãe inmitten eines gepflegten Gartens zu sehen. Von dort kommt das Gemüse mit dem Farm-to-Table-Konzept direkt ins Restaurant. Wie gut, dass wir uns entschließen, nach einem Spaziergang und einer Yogastunde in der Altstadt, im hoteleigenen Restaurant zu speisen.

Portugal ist nicht gerade ein Mekka für Vegetarier und Veganer, doch hier dürfen sich beide Spezies austoben. Ich trinke roten Bio-Wein aus dem Alentejo und lasse mir buntes Gemüse schmecken, das eigens für mich auf den Teller gezaubert wird. Dass auch alles frisch und mit Liebe zubereitet wird, lässt sich mit einem Blick in die offene Küche überprüfen, die mitten ins Restaurant gebaut wurde: Gut gelaunte Köche zupfen an frischen Kräutern und schwingen die Pfannen. Dem veganen Beetroot Mousse kann ich keinesfalls nicht widerstehen. Welch‘ ein Glück! Denn es schmeckt besser als jedes üppige Mousse-au-Chocolat nach traditioneller Rezeptur.

Das Frühstück zieht mit seiner urbanen Atmosphäre auch hippe Genießer an, die keine Hotelgäste sind. Über den frisch gepressten Orangensaft muss man keine Worte verlieren, denn der gehört an der ganzen Algarve einfach zum Kulturgut. Aber auch die geschmacklich & optisch überzeugenden Poached-Eggs auf Avocado-Toast sind eine Bereicherung für jeden Instagram-Feed. Dazu Porridge und ein frischer Smoothie als Krönung meines pequeno-almoço. Ja, das heißt Frühstück auf Portugiesisch und ich weiß das deshalb, weil ich seit Monaten versuche, diese – hm, sagen wir –etwas unhandliche, aber wahnsinnig liebenswerte Sprache zu lernen. Aus Liebe zu diesem Land und seinen Bewohnern.

Véronique Polaert ist es vermutlich ähnlich gegangen. Die Französin hat sich zuerst in das Land und und dann in das portugiesiche Handwerk verliebt. Teppiche, Keramik, Fliesen. Und natürlich schöne Dinge aus Kork. Die Casa Mãe hat sie wohl deshalb eröffnet, damit alles Handgemachte einen würdigen Platz findet: handgetöpferte Behälter für das biologische Shampoo & Duschgel, raffinierte Holztische, handgewebte Wandteppiche. Man möchte sofort alles kaufen, was man in den Zimmern findet. Wie gut, dass man das sogar kann –und zwar im Conceptstore gleich neben dem Restaurant. Die Menschen und Geschichten, die sich hinter all den schönen Designprodukten und Accessoires verbergen, hat Véronique in einem schönen Coffeetable-Book verewigt. Auch das lässt sich im Conceptstore kaufen – und ich musste natürlich auch ein Exemplar mit nach Hause nehmen!

Abgesehen vom schönen Design und guten Essen, kann ich auch meine liebste Leidenschaft ausleben: Im Angesicht der alten Stadtmauer rolle ich meine Yogamatte auf der Terrase aus – einfach herrlich! Die Sache mit dem Yoga ist auch Véronique ein Anliegen, die gerade dabei ist, in der Casa Mãe nicht nur Wellness-Retreats, sondern auch Töpfer-Workshops und Kochkurse zu etablieren.

Die Casa Mãe ist kein gewöhnliches Hotel, vielmehr ein Ort, der sich täglich neu erfindet. Gerade erst wurden die Cabanas im Stammhaus eröffnet – mit viel Platz und Privatsphäre werden sie den Trends Cocooning & Barfoot Luxury gerecht. Und nachdem das chice Stadthotel an der Algarve ein Ort ist, an den man gerne zurückkommt, bin ich jetzt schon gespannt, was sich bis zu meinem nächsten Besuch wohl verändert hat.

Casa Mãe

Rua do Jogo da Bola, 41 – 8600-712 Lagos, Portugal // www.casa-mae.com

Casa Mãe buchen!*

Dinge, die man nicht erwarten würde…

  • viel Ruhe & Privatsphäre trotz Stadtlage
  • der nächste Strand ist zu Fuß aus zu erreichen
  • handgemachtes Design vom Feinsten
  • urbane Küche mit vegetarischen & veganen Optionen (wenn nicht auf der Karte, einfach nachfragen – viele Wünsche werden erfüllt!)
  • tolles Frühstück auch für Nicht-Hotelgäste

Dinge, die man vermissen könnte…

  • Das in den Schlafraum integrierte Badezimmer bietet mit offener Dusche und freistehender Badewanne nicht allzu viel Rückzugsmöglichkeiten.

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