Schonmal Qualle gegessen? Unser Sterne-Essen-Erlebnis im Four Seasons Hotel Macau

Das Wort Qualle in Zusammenhang mit Essen und sogar Sterneküche zu bringen, dürfte hier zu erst einmal für Verwunderung sorgen . Doch im kantonesischen 2-Sterne Restaurant Zi Yat Heen des Macau Four Season Hotels erlebten wir einer der besten und gleichzeitig spannendsten Gaumenfreuden ever!

Chinesisch haben wir bisher etliche Male gegessen, sei es in Deutschland, London, Macau oder Hong Kong. Daher waren wir unendlich gespannt, was denn die chinesische 2-Sterne Küche von dem “normalen” Chinarestaurantbesuch unterscheidet. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, möchte ich im Folgenden unsere Erfahrungen, unterstützt von ein paar Bildern, mit euch teilen.

Interieur

Four Seasons steht für Luxus in einer klassischen Art und Weise. Das Foyer des Hotels ist pompös und erinnert ein wenig an Barock. Direkt im Erdgeschoss des Hotels befindet sich auch das Restaurant Zi Yat Heen. Wir wurden am Empfang vom Restaurantchef begrüßt und zu unserem Tisch geleitet. Das Restaurant selbst ist nicht riesig, bietet aber auch für Gruppen ausreichend Platz. In der Mitte des Restaurants befindet sich ein gläserner Raum, in dem hunderte von Weinflaschen lagern, bereit um vom Gast auserwählt zu werden. Die Wände sind mit chinesischen Malereien verziert. Hauptfarben sind Gold oder Gelb, immer in warmen Tönen kombiniert. Ein Mix aus chinesischem und klassischem Design.

Service

Natürlich ist der Service in einem Sternerestaurant ein völlig anderer als in normalen Chinarestaurants, keine Frage. Man wurde jedes Mal von einem der Kellner zum WC geleitet, was mir doch ziemlich fremd war. Demjenigen, der dann am Tisch zurückblieb, wurden Zeitschriften angeboten. Verrückt, oder? Als wäre man beim Dinner zwischenzeitig sooo lange auf dem WC, dass der Andere sich seine Zeit unbedingt mit Unterhaltungsprogramm vertreiben müsste. Das ist wirklich ein netter Service, wir haben ihn aber nicht in Anspruch genommen .
Für die Frolleins dieser Welt ist der angebotene Hocker zum Ablegen der Handtasche natürlich der Hit.
Generell muss ich einfach sagen, dass die Kellner und der Restaurantchef unfassbar aufmerksam, offen und professionell agiert haben, dass da absolut keine Wünsche offen blieben.

Mein Tipp:

Lasst euch unbedingt bezüglich der Speisenwahl beraten und vertraut auf das Empfohlene! Wir haben uns letztlich für Gerichte entschieden, die wir ohne Beratung so nicht bestellt hätten. Man lernt somit immer die Spezialitäten des Hauses (plus des Landes!) kennen und der Geschmackshorizont wird definitiv erweitert. Vom Überraschungseffekt ganz zu schweigen, aber dazu im nächsten Absatz mehr.

Das Essen

Und nun kommen wir zum wichtigsten Teil eines Restaurantbesuches, dem Essen! Als Vorspeise bekam jeder eine kleine Variation chinesischer Spezialitäten: Ze Yat Heen Deluxe Appetizers, bestehend aus Barbecue Spanferkel garniert mit Blattgold, Rote Qualle, gegrilltes Schweinefleisch mit Honig und Jakobsmuschel auf Birne. Ihr seht, in China wird unheimlich gerne Schweinefleisch gegessen. Das ist normalerweise gar nicht unseres, aber wenn wir schon in einem fremden Land sind, dann wollen wir das auch kulinarisch kennenlernen.

Das bezog sich an diesem Abend vor allem auf den “Genuss” von Qualle! Als der Kellner uns diese Vorspeisenvariation empfahl und das Wort Qualle fiel, wurde mir kurzzeitig ganz anders. Eigentlich bin ich, was Essen angeht, echt mutig und so haben wir z.B. in Bangkok schon einmal Hühnerfüße gegessen (nicht zu empfehlen…). Aber diese glitschigen Tiere sind mir trotz 19 Jahre leben am Ostseestrand nicht sympathisch und als Nahrungsquelle absolut nicht geheuer. Eigentlich habe ich der Qualle nur aus Höflichkeit zugestimmt und mich nicht getraut zu sagen, dass ich gerne auf den Glibber in meiner Vorspeise verzichten möchte… Zu unserer großen Überraschung war das Stück Red Jellyfish nicht wabbelig, sondern knusprig! Es war jetzt nicht schlimm diese chinesische Delikatesse zu verzehren, aber lecker war es auch nicht. Irgendwie schmeckt es nach fast nichts und die harte Konsistenz erinnert eher an Knorpel als an Qualle. Aber wenn es dem chinesischen Gaumen mundet, dann ist das in Ordnung. Mein Leibgericht wird es jedenfalls nicht .
Die anderen Gerichte und besonders die Jakobsmuschel waren sehr lecker und raffiniert!

Als Zwischengänge haben wir Krabbenfleisch mit grünem Spargel und frittierten Aal genossen. Zu jedem Gericht wurden verschiedenste Saucen gereicht und es hat sehr viel Spaß gemacht sich durch diese Vielfalt zu probieren.
Der Hauptgang waren köstliche gebackene Lamm Chops, aromatisiert mit einer Kaffeesauce. Durch das Backen wird das Lamm unglaublich weich! Dazu gab es noch sautiertes Gemüse (welches ich genau so gerne jeden Tag hätte!).
Nach den ganzen Gängen waren wir bereits pappsatt und konnten uns daher schwer durchringen noch ein Dessert zu essen. Aber der Kellner empfahl uns einen leichten, echt kantonesischen Nachtisch den wir uns auf keinen Fall entgehen lassen durften. Und recht hatte er! Als wir die simple Suppenschale bekamen, dachten wir nicht dass sich darin ein ganz ganz großartiger Nachtisch befindet! Es handelte sich um gesüßten Ingwertee, dazu Reisdumplings gefüllt mit Datteln. Es klingt einfach, aber es war unfassbar köstlich dass wir heute noch davon schwärmen.

Bevor ihr nun durch die Bildergalerie klickt, hier noch ein kleiner Tipp bezüglich
chinesischer/kantonesischer Knigge: Bei eurem Gedeck in einem luxuriösen Restaurant liegen zwei verschiedene Paar Stäbchen. Ein paar Stäbchen für Gerichte, die zum Teilen in der Mitte des Tisches gedacht sind und ein paar Stäbchen zum essen vom eigenen Teller. Wir wussten das natürlich nicht und aßen auch mit den Stäbchen von Außen nach Innen . Aber keine Panik an alle Nicht-Stäbchen-Esser: Zu jedem Gericht werden auch Messer, Gabel oder Löffel gereicht.


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