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Knoblauch-Ramen-Suppe mit geschmortem Schweinebauch

Das Rezept ist nichts für schwache Nerven: Im Originalrezept werden 44 Knoblauchzehen für 4 Personen verarbeitet. Ich begnüge mich mit 30. Und zeige Euch in einem Video, wie ich angerichtet habe.

„Was? 44 Knoblauchzehen? 30 Knoblauchzehen? Hat er Sie noch alle? Das kann doch nicht schmecken!“ – ich kann mit gut vorstellen, dass Deine Gedanken nach dem Lesen des Eingangssatzes so oder so ähnlich aussehen. Ging mir genau so, als ich das Originalrezept auf „Lady and Pups“ zum ersten Mal gelesen haben. Aber eines gleich vorneweg: Es schmeckt. Wirklich. Die Ramen-Suppe bekommt ein unglaubliches, aber dennoch ausgewogenes Aroma. Freilich: Für Knoblauch-Skeptiker oder das erste Date ist das Rezept nicht geeignet. Du musst die Knolle schon mögen. Wenn das so ist, wirst Du an diesem Rezept viel Freude haben.

Bevor es in die Details des Rezepte geht, möchte ich Euch Mandys Blog wärmstens ans Herz legen. Die New Yorkerin zog vor einigen Jahren mehr oder weniger skeptisch nach Peking, und versuchte den Einschnitt in ihr Leben mit gutem Essen zu kompensieren. Zum Glück, denn ihre Kreationen sind außergewöhnlich inspirierend und darüber hinaus noch atemberaubend in Szene gesetzt. Für mich sind ihre Fotografien mit das beste, was ich in den letzten Monaten gesehen habe.

Mandy verwendet im Original-Rezept keine 30, sondern in Summe 44 Knoblauchzehen. Die ersten 30 kommen in die Brühe, aus den übrigen bereitet Mandy noch ein Knoblauchpulver zu, das ich in meiner Variante durch Tamari-Mandeln ersetzt habe.

Aber nun der Reihe nach: Zuerst schmorst Du den Schweinebauch in Knoblauch (Überraschung!). Dafür wird der Bauch von allen Seiten angebraten. Danach röstest Du die Knoblauchzehen im Ganzen (es ist schon ein cooles Gefühl, so viele Knoblauchzehen in den Topf zu streifen…) in Sesamöl, schön langsam bei moderater Hitze, gerade so lange, bis die Zehen eine schöne goldbraune Farbe genommen haben. Das Aroma durchflutet schon hier wohlig-warm Deine Küche und macht Lust auf mehr. Aber warte, es wird noch besser: Kaum ist der Bauch mit Shiitake-Pilzen, Knoblauch (30) und Sake, Mirin und Sojasauce im Ofen, formt sich der intensive Knoblauch-Geruch zu einem olfaktorischen Umami-Erlebnis. Ich hing in den drei Stunden des Schmorens fast durchgängig mit der Nase am Lüftungsschlitz meines Backofens. Yummy.

Müssen wir nochmal über Ramen sprechen? Vielleicht kurz: Ramen ist zum Einen eine Nudelsorte und zum Anderen nichts anderes als die japanische Version einer Nudelsuppe. Diese besteht in der Regel aus Brühe, Nudeln und Beilagen, was sich je nach Region und Spezialität in ihrer Zusammenstellung und den verwendeten Produkten unterscheidet. Mehr Informationen gibt’s bei Wikipedia.

Die Magie des Rezeptes steckt aber zweifelsohne in der Brühe. Denn nach dem Schmoren wird der Sud samt der Knoblauchzehen (Nur zur Sicherheit: Es waren 30) mit einer Zwiebel und leckerer Geflügelbrühe püriert. Das Ergebnis ist eine geschmacklich unglaublich intensive Angelegenheit. Die Brühe schmeckt durchaus nach Knoblauch (Überraschung!), besitzt eine moderate Schärfe und hat einen lang anhaltenden Geschmack, der den ganzen Mund dominiert. Diese Brühe wird nun mit Sojamilch, Sesamöl und Togarashi-Chili abgeschmeckt und verfeinert. Nachdem alle Einlagen (Fleisch, Nudeln, Frühlingszwiebeln, Tamari-Mandeln und Koriander) mit der dampfenden Brühe auf dem Tisch stehen, kommt der Moment der Wahrheit: Der erste Bissen. Die starke geschmackliche Dominanz der Brühe tritt nun etwas in den Hintergrund, durch die Einlagen wird das Geschmackserlebnis unglaublich rund aber bleibt intensiv. lecker. Sehr lecker.

Guck mal, was ich angerichtet habe!

Wäre dieses Rezept allein nicht schon kurios genug? Ich glaube schon. Dennoch habe ich heute eine Premiere für Dich. Mich erreichten in den letzten Monaten immer wieder Zuschriften von Lesern, die sich wünschten, ich möge doch mehr darüber schreiben, wie ich meine Teller anrichte. Da ich aber lieber rede als schreibe (sagt zumindest meine Frau), habe ich mir gedacht, dass ich Dir das Anrichten in einem Video zeigen könnte.

Sollte Dir also das folgende Anrichte-Video gefallen, so freue ich mich auf einen Kommentar, gerne mit Feedback, was ich besser machen kann. Ich habe nämlich vor, in der Zukunft öfter Anrichte-Videos mit vielen Tipps zu produzieren. Natürlich nur, wenn es Dir gefällt.

Here we go:

Und? was sagst Du? Ich freue mich über einen Kommentar!

Viel Spaß beim Nachkochen – aber nicht vergessen: Bitte nicht als Rezept für das erste Date verwenden. Das wäre, sagen wir, suboptimal.

Rezept

Dauer: 3 Stunden Schmorzeit, etwa 1 Stunde Zubereitungszeit

Zutaten (Für 4 Personen):

Für den Schweinebauch:

  • 500 g Schweinebauch mit Schwarte
  • 200 g Shiitake-Pilze
  • 30 Knoblauchzehen
  • 100 ml Sake
  • 30 ml Sojasauce
  • 10 ml Mirin
  • Etwas geröstetes Sesamöl
  • Salz, Pfeffer

Für die Einlage:

  • 4 Frühlingszwiebeln
  • 1 Bund Koriander
  • 250 g Ramen-Nudeln
  • 2 EL Tamari-Mandeln

Für die Brühe:

  • 1 L Geflügelfond
  • 400 ml Sojamilch
  • 1 Zwiebel
  • 4 EL Sesamöl
  • 1/2 TL Togarashi-Chiliflocken
  • 1 TL schwarzer Sesam
  • 1 EL Fischsauce
  • Salz

Zubereitung:

1 Zunächst weichst Du die Shiitake-Pilze in 200 ml Wasser etwa 20 Minuten ein. Danach schälst Du die Knoblauchzehen. Den Backofen auf 150°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Dann brätst Du den Schweinebauch auf der Schwarte-Seite in etwas Sesamöl bei moderater Hitze an, bis die Schwarte Blasen wirft. Drehen und rundherum von allen Seiten anbraten.

2 Den Schweinebauch aus dem Topf nehmen und den Knoblauch rösten, bis dieser eine schöne braune Farbe annimmt. Den Schweinebauch zusammen mit den Pilzen samt Wasser, der Sake, der Sojasauce und dem Mirin in den Topf geben. Salzen. Etwa 3 Stunden im Backofen schmoren, währenddessen immer wieder wenden.

3 Kurz vor Ende der Schmorzeit kannst Du die Einlage vorbereiten. Dafür schneidest Du die Frühlingszwiebeln in Ringe und hackst der Koriander. Die Tamari-Mandeln hackst Du ebenfalls, so dass diese schön fein werden. Die Ramen-Nudeln nach Angabe bissfest garen.

4 Währenddessen nimmst Du den Schweinebauch aus dem Ofen und stellst das Fleisch und die Pilze beiseite. Den Schmorsud vermischst Du mit der Geflügelbrühe (inklusive der Knoblauchzehen!) und der geschälten und geviertelten Zwiebel. Das alles kommt in einen Mixer und wird fein püriert. Anschließend seihst Du die Flüssigkeit durch ein Sieb in einen Topf ab.

5 Füge die Sojamilch hinzu und koche die Brühe kurz auf. Dann mit Sesamöl, Fischsauce, Salz und Chiliflocken abschmecken. Sesam zugeben.

6 Zum Anrichten platzierst Du die Ramennudeln in einem Teller. Dann gießt Du reichlich Brühe an und richtest den geschnittenen Schweinebauch, die Shiitake-Pilze, Frühlingszwiebeln, Tamari-Mandeln und den Koriander an.

Quelle: Lady and Pups (Englisch-sprachiger Blog)

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