So finde ich neue Ideen

Während sich andere längst an ihre Schreibtische setzen und Dinge ausprobieren, wusel ich durch die Gegend und beschäftige mich mit Dingen, die nicht direkt etwas mit meinen Projekten zu tun haben. Meine Arbeitsweise ist recht eigenartig. Von Außen betrachtet sieht es immer so aus als würde ich mich erst auf den letzten Drücker zur Arbeit bewegen, weil ich kaum skizziere oder Notizen sammle. Mir fallen plötzlich die verschiedensten Bücher und Magazine in die Hände, nicht nur über Design- und Fotografie, sondern auch Architektur, Kunst, Biologie und Psychologie, die unbedingt durchgeblättert werden müssen. Hier mal ausgehen, dort mal einen Besuch in einer Galerie und danach tanzen gehen. Achja und der Haushalt nimmt auch einiges an Zeit in Anspruch.

Lange Zeit ärgerte ich mich darüber, weil ich dachte es wäre reine Prokrastination, aber mittlerweile weiß ich, dass es eine sehr wichtige Arbeitsphase für mich ist.

Ich laufe nicht mit leerem Kopf durch die Gegend. Nie. Stattdessen brodelt alles ganz lange vor sich hin, Ideen werden in Gedanken in jeder freien Minute hin und her geworfen, oft auch verworfen, Bilder und sogar ganze Serien entstehen vor meinem geistigen Auge. Auf langen Bus- und Bahnfahrten lege ich beispielsweise das Handy immer beiseite und da ich während der Fahrt nicht lesen kann, schaue ich aus dem Fenster, verarbeite das Gesehene aus dem Alltag und tüftle an meinem Konzept.

Das Ganze hat sich bisher immer bewährt, denn in der Endphase, meistens 1-2 Wochen vor Abgabe, arbeite ich dann sehr konzentriert und setze meine ausgefeilten Ideen mit gezielten Handgriffen um.

Und wie arbeitet ihr?