Katharina

Kleine Badezimmer – Schönheitskur

Mein Mann hat noch gesagt: “Mach mal ein paar vorher-Bilder”! Aber ehrlich gesagt sah unser Bad vorher so schlimm aus, dass ich mich gar nicht getraut hätte, Euch Bilder zu zeigen! Ich versuche es mal mit meiner hervorragenden Fähigkeit, Dinge zu bebildern, wie es sonst nur Amélie im Film vermochte, als sie den Blinden über die Straße führte: ein überdimensionaler Spiegel vor einer Schlammfarbenen Wand, die auch noch den Rest des ohnehin mangelhaften Tageslichts in sich aufsaugte. Drei Kugellampen aus Chrom, von denen eine vor sich hin funzelte, die Zweite nicht funktionierte und die Dritte überhaupt nicht mehr neben den anderen hing, sondern im Badschrank darunter rumflog. Eine Deckenleuchte, die ich aus einem Thailand-Urlaub im Rucksack nach Hause getragen habe und die eigentlich schon damals aussah wie Gewölle, das irgendein Tier ausgespuckt hatte! Über die generelle Fehlplanung unseres Badezimmers sprechen wir mal nicht, das ist jetzt nun so (Ich höre mich heute noch zur Architektin sagen: “Nee, ein großes Bad brauchen wir nicht, uns reicht ein klitzekleines Bad, wir halten uns da eh nicht auf!”). Aber wir haben versucht, mit kleinstem nachweihnachtlichen Budget alles ein wenig aufzupeppen.

Wir haben das Bad zunächst komplett weiß gestrichen. Der Blickfang ist das Board aus alten Baudielen, das einmal über die gesamte Länge geht. Mir gefällt das grobe Holz total gut, gerade weil es so einen herrlichen Bruch zu den glatten weißen fliesen bildet.

Ich war am 5. Januar mit den Kindern bei Ikea, um Lampen und Spiegel zu kaufen. Die Ereignisse dort können von mir aber nur bruchstückhaft wiedergegeben werden, da ich mir erst eine gute Therapeutin suchen muss, die das Ganze mit mir verarbeitet. Wenn es jemandem von Euch ähnlich geht, meldet Euch, wir gründen eine Selbsthilfegruppe (nicht, dass einer von uns nochmal auf diese dämliche Idee kommt!). Da ich natürlich die Hälfte vergessen habe, habe ich mir eine Handtuchstange selbst gebaut – zwei Lederschnippel mit Schrauben an der Wand befestigt, Stock durch, fertig.

Auf der anderen Seite haben wir die alte Leiter aus dem Garten platziert. Das Holz von den Regalstützen sieht daneben jetzt natürlich doof aus, vermutlich lackiere ich sie noch in einer tollen Farbe. Ach ja, was Ihr aus den Bildern jetzt nicht seht: wir haben eine platzsparende Schiebetür eingebaut. Ihr glaubt gar nicht, wie toll das ist, dass man auf dem Weg zur Toilette nicht mehr um die Tür herumgehen muss!

Die Holzablage um die Badewanne haben wir ebenfalls weiß lackiert, sie war vorher aus einem Holz mit Gelbstich (die Umrandung der Badewanne habe ich mir damals ausgedacht und fand mich so unglaublich pfiffig – hätte ich doch nur damals schon den Blog gehabt, Ihr hättet mich sicher davon abgehalten!).

Also ich bin jetzt erstmal glücklich mit den Veränderungen. Den Anstoß dafür hat mir meine Freundin Nadine gegeben, als ich ihr an Silvester bei einem oder zwei Sahnelikörchen die Ohren über mein Bad vollgeheult habe (andere sprechen an Silvester über Fragen von existenzieller Bedeutung, ich über mein Bad). “Katharina, jetzt schließe endlich mal Frieden mit Deinem Bad und nimm es so an, wie es ist und dann fällt Dir bestimmt eine nette Veränderung ein!” (In diesem Satz kann man das Wort “Bad” durch beliebige Wörter wie “Aussehen”, “Beziehung” oder “Job” austauschen und er stimmt trotzdem immer).

Denkt mal über den Satz nach, falls es Euch wie mir geht und Ihr einen Raum oder eine Ecke habt, zu der Euch einfach überhaupt nichts einfällt! Ich werde nie eine lichtdurchflutete, 20m² Wellnessoase haben, aber ich habe jetzt einfach mal das Beste draus gemacht und vor allem meinen Frieden damit geschlossen.

Macht es Euch schön! Katharina

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