STYLEKINGDOM NEU! Aber warum und wieso und weshalb?

Für mich war es ein Zeichen, als meine Dropbox meinen Order mit 7 Jahren Fotos von Stylekingdom löschte. Ratzefatz. Skurillerweise verschwand der gleiche, gesicherte Ordner von einer externen Festplatte. Das war es also. Weg die Erinnerungen von Fashion Shows in Locations, die es heute nicht mehr gibt und von Susie Bubble in Wien. Oder einem unvergesslich nervenaufreibendem Clubbing auf der Trabrennbahn Krieau, weil die Pratersauna damals keine Genehmigung zum Aufsperren hatte und wir die Afterparty eines Vorgänger-Events vom FashionCamp Vienna schnell in den “Wald” verschieben mussten. Und unsere Boxen so laut waren, dass dreimal die Polizei kam und die Security die Hälfte der Leute einfach “so” hinein ließ. Schweife ich ab? Ach, ich wollte das einfach nurmal loswerden. Ich habe es hier noch nie geschrieben.

Schön langsam beginne ich zu begreifen, dass das alles ganz gut zusammenpasst. Die Sache mit dem gelöschten Ordner und dem Erinnern. Das wird ja allzu gerne outgesourced. Als würde man Tourist in seinem eigenen Leben spielen und sich einfach eine Kamera vors Gesicht halten – mit dem Hintergedanken “Irgendwann sehe ich es mir dann an”. Währenddessen zieht halt das Leben vorbei. Doch geht dieses Gedächtnis kaputt, erkennt man irgendwann, warum man das alles damals (2007) gemacht hat.

Seit ungefähr 2 Jahren quäle ich mich schon ein wenig herum. Nicht nur mit mir persönlich und mit meiner Rolle, die Stylekingdom.com inne hat, sondern auch mit der Entwicklung der Blogsphäre. Dass der elitäre Dunst mittlerweile verschwunden ist, stört mich nicht. Doch stattdessen kam der manische Zwang nach Klickzahlen und Fans und Followern und Freunden und Freunden, die gar nicht wissen wollen, dass man gerade sich furchtbar über irgendeinen Insta-Heinzi aufregt, der sich mit einer halben Million Fans schmückt, weil er jeden Tag nur sein zurechtgepflücktes Granola mit Detox Smoothie fotografiert, und darüber hinaus keine sonderlichen News zu bieten hat. Oder YouTube Vlogger, die einem zum hunderttausendsten Mal erklären wie “Smokey Eyes” funktionieren und damit immer noch punkten.

Heute bietet schon die WKO Kurse zur Bloggerei an. Schade, dass hier die letzte Ecke des nostalgischen Nichtwissens bereinigt wird, denn das tollste Bullshit-Bingo hat man immer bei der Anmeldung von seinem “Gewerbe” dort spielen können: “A was machen Sie?” Ich gab auf bevor ich überhaupt erklären konnte, was ein Blog ist. Rückblickend war es dann nurmehr ein Fächerklatschen bei der Fashion Week bis das alles in eine Richtung driftete, die nur in den Buchstaben M O N E Y zu beschreiben ist. Ist ja auch was schönes. Geld zu haben ist toll. Toll, toll, doll.

Doch wenn es dann irgendwann NURMEHR in die Richtung geht, bekomm ich das Kotzen. Nein, nein. Es wird jetzt jeder Blogger mit Hand auf Herz und Bundeshymne im Hintergrund total ehrlich beteuern, dass es superlustig ist Blogger zu sein und ALLES so ist, wie man es auf diversen Kanälen verblubbt. Muss man ja auch. Sonst ist man ja nicht so schön häppchentauglich für die Werbeindustrie, weil die wollen nur glückliche Blogger, die schön brav essen was man ihnen vorsetzt. Da beißt sich halt dann leider die Katze in den Schwanz oder der Blogger in den La Prairie eingecremten Popo. Und zweifeln darf man an dem was man tut auch nicht. Ist ja das eigene “Leben”, das man hier zur Schau stellt. Oder die Kinder.

Also während mir hier alles so ein bisschen gegen den Strich geht, geht hier das liebe Stylekingdom den Bach runter. Echt doof.

Was machen wir jetzt? Am besten mal ein bisschen Abstand gewinnen und dann ein neues Layout drauf.
Funktioniert nur leider nicht. Habe ich schon gemacht. Was nun?

Jetzt muss was neues her. Und das wird seine Zeit brauchen.

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