Buch-Rezension: How to Be Parisian

„How to Be Parisian Wherever You Are“ – Anleitungen, wie man wie eine Pariserin lebt, verkaufen sich immer wieder gut. Ist ja auch vielversprechend, so eine Publikation von vier tollen Frauen wie Anne Berest, Audrey Diwan, Caroline de Maigret, Sophie Mas. Audrey Diwan leitet zum Beispiel die Redaktion der Zeitschrift „Stylist“ – und das ist ein Hammer-Magazin. Kann dieses Werk von vier Traumfrauen also etwas anderes als einfach nur traumhaft sein? Ja, leider.

Hier klicken um das Video anzuzeigen

Weil keine auch nur das Geringste von sich preisgibt. Die Vier schreiben nie in Ich-Form, sondern immer in der dritten Person. Das ist total unpersönlich. Die Pariserin tut das, denkt das, starrt immer in Gedanken versunken in die Ferne. Wie bitte? Und man hat überhaupt keine Ahnung wer, was, wo geschrieben hat. Man stelle sich nur vor, Caroline würde den Leser mit auf die Fashion-Week-Partys nehmen. Oder Audrey nähme ihn mit in die Redaktion. Das hätte so ein gutes Buch werden können. So ist es aber leider vor allem eine Ansammlung von Klischees.

Ich habe sogar einen Test gemacht und bin auf einer Dinner Party mit dem politischen Spruch aufgewartet, der im Kapitel: Wie soll ich mich bei einer Dinner-Party benehmen, empfohlen wurde.
“Erklärt mir den Unterschied zwischen der rechten oder linken Partei!” Ihr hättet die Gesichter sehen sollen, in denen stand: Ist sie jetzt noch verrückter geworden? Aber Halt. Dieser Text kann nicht von Sophie Max stammen, die an der “Science Po” Elite-Universität studiert hat, wo Hollande & Co. ausgebildet wurden. Denn ich sass mit zwei “Science Po” Abgängern am Dinner Tisch. Und von deren Reaktion habe ich ja schon berichtet.

Und was ist gut an „How To Be Parisian Wherever You Are”? Die Darstellung von Paris im Pantone-Farbsystem ist cool – und wäre definitiv auch eine schöne Postkarte.

Die letzten vier Seiten mit Adress-Tipps sind auch nicht schlecht. (Sie stimmen aber fast alle mit den Paris-Tipps überein, die ich Euch in den letzten zwei Jahren gegeben habe.) Typische Pariser Rezepte sind natürlich auch immer nett. Ich esse wirklich gesünder seit ich hier lebe. Man findet die Rezepte aber leider nicht so gut zwischen dem vielen Quatsch.

Immerhin konnte ich im ganzen Buch kein einziges hässliches Foto finden. Und die Mode sitzt natürlich auch. Aber das war ja auch von Pariserinnen nicht anders zu erwarten.

Der Artikel Buch-Rezension: How to Be Parisian erschien als erstes auf Two for Fashion - Das OTTO-Fashion-Blog.