Thuy&Kathrin

Top 5: Fashion Show Sets


Marc Jacobs New York Fashion Week 2013 © Catwalking, Getty Images

Ein Weg, eine Bank, ein Scheinwerfer, ein Vorhang – mehr bräuchte es eigentlich nicht, um eine Modenschau zu veranstalten. Doch Mode wäre nicht Mode, wenn sie nicht ihre Vision über die Kollektion und die Kleider hinaus in die Welt tragen würde. Selten kommt dabei nur eine weiße Wand heraus, sondern oft eine aufwendige Kulisse, wie bei einem Theaterstück oder einer Oper. Es ist natürlich immer schön, wenn man in eine andere Welt eingeladen wird und nicht nur in ein überbevölkertes Zelt. Dann hat man gleich auch mehr zu erzählen, und das gefällt dann wiederum den PR-Damen ungemein, die sich dann jedes Mal etwas noch spektakuläreres mit dem Set Designer zusammen ausdenken.Und Star-Designer wie Marc Jacobs sagen einfach: Ich will eine echte Dampflock, sonst komme ich nicht zur Aftershow-Party.

1. Marc Jacobs-Sonne

Blumen sind schön. Ja. Vor allem in Vielzahl bei einer Fashion Show. Eine Sonne auch, gähn. NEIN! Es kommt auf das WIE an, klassische Symbole können spektakuläre Stimmung schaffen, wenn sie von einem echten Künstler auf den Laufsteg gebracht werden. So erleuchtete eine riesige Sonne von Olafur Eliasson den State Armory Saal von Marc Jacobs Fall 2013/2014. Eine Neuinterpretation des berühmtem „Weather Project”, mit dem Olafur Eliassons zehn Jahre zuvor zwei Millionen Menschen in die Tate Modern in London lockte.

2. Alexander McQueen-Hologram

Kate Moss Hologramm Fashion Week 2006 © Andy Paradise, Getty Images

Alexander McQueen hatte immer atemberaubende Ideen. Die Choreographien sind einzigartig und berühren den Zuschauer. Oder wie kann man besser die Angst der Menschen vor der Macht von Maschinen darstellen, als mit einem Roboter, der in der Frühlings- und Sommerkollektion 1999 eine hilflose Frau im weißen Kleid mit Farbe bespritzt?

Sieben Jahre später macht er das Kernthema der Mode selbst zum Star seiner Fall Show 2006: Das Unerreichbare. Der unerreichbare Traum, wegen dem wir Mode kaufen. Kate Moss als tanzendes Hologram in einer Pyramide aus Glas. Eine Arbeit des Regisseurs Baillie Walsh.

3. Dries von Noten-Dinner

Wenn ich Modedesignerin wäre, würde ich es wie Dries van Noten in seiner Frühlingskollektion 2005 machen: Meine Gäste erst an einen 150 Meter langen, herrlich gedeckten Tisch setzen und beeindruckende Kronleuchter über sie hängen. Statt aufwendigen Desserts, schicke ich dann die Models über die Tafel. Diese einfache Verbindung von Augen- und Gaumenfreude ist so genial, dass ich wünschte, alle Designer würden ihre Kollektionen so präsentieren.

4. Chanel-Supermarkt

Chanel Supermarkt Chanel Show 2104 © Betrand Rindoff, Getty Images

Erst kam die Skalierung der Größe: Eine zehn Meter hohe Welt in der Mitte des Grand Palais. Riesige Edelsteine und Schneckenhäuser. Eis, Karussell, Windräder – was dachte sich unser Karl nicht schon alles aus, um uns von den Chanel-Kostümen abzulenken. Bis er und seine Leute auf eine noch ausgefallenere Idee kamen: Die Ausbreitung des Brandings. Chanel Milch, Chanel Türmatten, Chanel Sicherheitswesten: „Luxus meets Massenkonsum“. Besser geht’s nicht. Und danach durften sich die Zuschauer auch noch im Supermarkt vergnügen. Das kann eine Chanel Brasserie, mit Chanel Tellern & Co. leider nicht toppen.

5. Fendi-Chinesische Mauer

Statt eine Kulisse aufzubauen, kann man natürlich auch seine Gäste in die Kulisse einladen. Wie in das Bulles Haus von Pierre Cardin. Und um solche Fashionshow-Trips noch interessanter zu machen, erfahren die Stilisten und Make-up-Künstler erst am Tag davor, wo sie ihr Flieger hinbringen wird. Der Chinesischen Mauer kann aber so ein Palais in Nizza nicht das Wasser reichen. Wo Fendi im Frühling 2008 seine Kollektion zeigte. Und 88 Models über die Mauer spazieren durften.

Der Artikel Top 5: Fashion Show Sets erschien als erstes auf Two for Fashion - Das OTTO-Fashion-Blog.


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